Abstract (deu)
Diese Arbeit untersucht die konfessionelle Zugehörigkeit von 63 Geistlichen in Niederösterreich im Zeitraum 1520-1570. Dies geschieht durch eine Untersuchung ihrer Testamente aus den Testamentsbüchern der Diözese Passau (DAW PP 248) und der Universität Wien (AUW R 32.1 und R 32.3). Dabei wird anhand von Schlüsselbegriffen und des Testierverhaltens nach Anzeichen für die Zugehörigkeit zu einer der sich herausbildenden Konfessionen, aber auch nach Zeichen für konfessionelle Indifferenz gesucht. Diese Methode stellte sich als nicht zielführend heraus, da die eindeutigsten Kennzeichen, Wallfahrten und Reliquienkult, in den Testamenten kaum vorkamen. Auch das Sammeln verschiedener Indizien ergab nur wenige Fälle, bei denen eine eindeutige Zuordnung zur katholischen Konfession möglich war. Die übrigen Testamente ließen sich nicht eindeutig zuordnen, auch wenn aus keinem eine sonderliche Zuneigung zu reformatorischem Gedankengut zu erkennen ist. Auch die Suche nach Fällen von konfessioneller Indifferenz blieb erfolglos. Dass insgesamt kaum klare Zuordnungen erkennbar sind, liegt höchst wahrscheinlich an den ausgewählten Testamentsbüchern, welche von altgläubigen oder katholischen Institutionen geführt wurden.