Hintergrund: Chronischer Stress stellt einen der bedeutendsten Risikofaktoren für die Gesundheit der westlichen Gesellschaft dar. Währenddessen liegt die Anzahl der Schlafprobleme in vielen Ländern sogar bei ca. 30 % der Bevölkerung. Musikinterventionen gelten hierbei als Interventionsalternativen zu konventionellen Interventionen, um beide gesundheitsschädlichen Faktoren zu lindern. Da chronischer Stress einen negative Einfluss auf Schlaf besitzen zu scheint, wird angenommen, dass dessen Reduktion durch eine Musikintervention vermittelnd auf die Verbesserung der Schlafqualität wirkt. Weiters wird vermutet, dass das Hören selbstgewählter Musik auf Grund der Wirkung dahinterliegenden psychologischer Mechanismen zu günstigeren Ergebnissen als beim Hören fremdgewählter Musik führt. Methode: Bei einer randomisierten kontrollierten Studie erhielten 16 Studierende innerhalb von 2–3 Wochen zehnmal eine Musikintervention, um deren Effekt auf die Schlafqualität und den chronischen Stress zu untersuchen. Dabei wurde je eine Hälfte der Versuchspersonen dem Hören selbstgewählter und fremdgewählter Musik zugeteilt. Auch der mediierende Effekt der Musikintervention über den chronischen Stress auf die Schlafqualität wurde gemessen. Ergebnisse: Es ergaben sich keine signifikanten Einflüsse der Musikintervention auf die Schlafqualität und den chronischen Stress. Darüber hinaus zeigte sich kein Unterschied zwischen den beiden Interventionsgruppen. Auch der mediierende Effekt konnte nicht bestätigt werden. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten auf keinen Effekt der Musikintervention auf Schlafqualität und chronischen Stress und der Indifferenz zwischen selbstgewählter und fremdgewählter Musik hin. Wegen der vorliegenden Limitationen der Studie, wie die sehr kleine, selektive Stichprobe, bedingt durch die Einbettung der Studie in ein übergeordnetes Projekt, sollten die Ergebnisse nur mit Vorsicht betrachtet werden. Weitere Untersuchungen zur Musikintervention werden empfohlen.

Background: Chronic stress is one of the most important risk factors regarding health in western society. Additionally, the average rate of sleep problems in many countries even approaches 30 %. Music intervention is considered an alternative to conventional interventions to alleviate both harmful factors. Since chronic stress seems to have a negative impact on sleep, its reduction through music intervention seems to mediate the improvement of sleep quality. Furthermore, listening to self-selected music might lead to more advantageous results than listening to pre-selected music due to underlying psychological mechanisms. Method: In a randomized controlled trial, 16 students received music intervention 10 times over a period of 2–3 weeks to examine its impact on sleep quality and chronic stress. Half of the subjects listened to self-selected music and the other half to pre-selected music. Moreover, the mediating effect of chronic stress on the correlation of music intervention on sleep quality was measured. Results: There was no significant influence of the music intervention on sleep quality and chronic stress. Furthermore, no difference between the intervention groups could be detected. The mediating effect could not be confirmed either. Conclusion: The results indicate no effect of the music intervention on sleep quality and chronic stress and no advantage of the self-selected music compared to the pre-selected music. Because of the limitations, especially the small and selective sample size, which stems from the fact that the study was embedded in an overarching project, the results should only be considered with reservation.