Abstract (deu)
Das Ende des Bretton-Woods-Systems 1973 führte zu einer neuen wirtschaftlichen Periode internationaler Kapitalmobilität. Wenngleich dies bestimmte Vorteile für die Weltwirtschaft mit sich brachte, wie etwa eine effizientere Allokation von Kapital, bedeutete diese Entwicklung vor allem für aufstrebende Märkte eine neue Form der monetären Volatilität. Die folgende Arbeit untersucht daher die Entscheidungsfindung für Geldpolitik in aufstrebenden Märkten, im Speziellen anhand der relevanten Geschichte Brasiliens von 1973 bis 2018. Dabei steht im Fokus, wie Entscheidungsträger zu ihrer jeweiligen Politik inspiriert wurden, was mithilfe der methodologischen Konzepte der Policy Diffusion und des Policy Learning analysiert wird. Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass obwohl endogenes Policy Learning in Brasilien lange vorherrschend war und weiterhin ist, es von Mitte der 1990er bis zur weltweiten Finanzkrise 2008 eine Phase gab, in der vorwiegend Policy Diffusion stattfand.