1. Die fortschreitende Intensivierung und Fragmentierung der europäischen Agrarlandschaften führt zu einem dramatischen Rückgang der biologischen Vielfalt und der damit verbundenen Funktionen und bedroht wichtige Taxa wie Ameisen. Zur Aufrechterhaltung von Ökosystemdienstleistungen wie der durch Ameisen vermittelten Schädlingsbekämpfung birgt die gezielte Förderung von Graslandflächen ein großes Potenzial. 2. Diese Studie untersuchte Unterschiede in der Zusammensetzung von Ameisengemeinschaften (a) zwischen Getreidefeldern, altem Grasland und neu angelegten Graslandtransekten im Alter von drei Jahren; (b) in Abhängigkeit von funktionellen Eigenschaften wie Ernährung, Rekrutierungsverhalten und Koloniegröße; und in Verbindung mit (c) dem natürlichen Schädlingsbekämpfungspotenzial. 3. Der Ameisenartenreichtum unterschied sich nicht signifikant zwischen neuem und altem Grasland, war aber im Vergleich zu Getreidefeldern signifikant höher. Im Detail zeigte sich jedoch, dass die Artenzusammensetzung in den neu angelegten Graslandtransekten eher den Getreidefeldern ähnelte und eine verarmte Auswahl der Artengemeinschaft der alten Graslandflächen war. Der von den Ameisengemeinschaften bedeckte funktionelle Raum überlagerte sich zwischen alten und neuen Graslandflächen, war jedoch in den alten Graslandflächen erweitert. Die Schädlingsbekämpfung unterschied sich nicht signifikant zwischen den Habitattypen und konnte nicht mit der Prävalenz funktioneller Eigenschaften in Verbindung gebracht werden. 4. Synthese und Anwendungen Neue Grasländer können den Ameisenartenreichtum, deren Abundanz und die Schädlingsbekämpfung in Agrarökosystemen erhöhen. Drei Jahre nach ihrer Etablierung wurden neue Grasländer jedoch immer noch von gewöhnlichen Agrobiont-Ameisenarten dominiert und es fehlten Habitatspezialisten, die eine konstante Versorgung mit Nahrungsressourcen und lange zur Koloniegründung benötigen. Neue Grasländer stellen eine vielversprechende Massnahme zur Aufwertung von Agrarlandschaften dar, müssen aber längerfristig erhalten werden, um eine vergleichbare Biodiversität und Funktion zu gewährleisten.

1. Ongoing intensification and fragmentation of European agricultural landscapes dramatically reduce biodiversity and associated functions, and threaten service providing key taxa such as ants. To sustain ecosystem services such as ant mediated pest control, the enhancement of perennial non-crop areas holds great potential. 2. This study investigated differences in ant community composition (a) between cereal fields, old grasslands, and newly established grassland transects of three years age; (b) depending on functional traits such as diet, recruitment behaviour and colony size; and linked to (c) natural pest control potential. 3. Ant species richness was not significantly different between new and old grasslands, but significantly higher compared to cereal fields. Contrary, ant community composition of new grasslands was more similar to cereal fields and distinct from the species-pool of old grasslands. The functional trait space covered by the ant communities overlapped between old and new grasslands, but was extended in the old grasslands. Pest control did not differ significantly between habitat types, and could not be linked to the prevalence of functional traits related to biocontrol services. 4. Synthesis and applications New grasslands can increase ant species richness, abundance and pest control in agroecosystems. However, three years after their establishment, new grasslands were still dominated by common agrobiont ant species and lacked habitat specialists, who require a constant supply of food resources and long colonization times. New grasslands hence represent a promising measure for enhancing agricultural landscapes, but must be preserved in the longer term to provide comparable biodiversity and functions.