Abstract (deu)
Theoretische Modelle über das grundlegende Wesen der dunklen Materie unterscheiden sich unter anderem in ihren Merkmalen auf galaktischen Längenskalen. Sogenannte Bose- Einstein-kondensierte dunkle Materie, BEC-DM, (auch bekannt als ψDM oder Skalar Feld- dunkle Materie), ein durch Erweiterungen des Standardmodells der Teilchenphysik gut begründeter Ansatz, geht davon aus, dass die Teilchen, aus welchen dunkle Materie besteht, Bosonen sind. Diese unterliegen der Bose-Einstein Statistik und sind bekanntlich in der Lage einen makroskopischen Quantenzustand, auch bekannt als Bose-Einstein-Kondensat, zu bilden. Die folglich inhärenten Welleneigenschaften dieser Beschreibung führen zu faszinierender aber doch hochgradig komplexer Dynamik. Betrachtet man insbesondere BEC- DM Halos in Kombination mit Eigendrehimpuls, so besteht die Möglichkeit, dass sich sogenannte "vortices" oder Wirbel ausbilden. Diese Mini-Tornados, durch verschwindende Dichte und ins Unendliche wachsende Geschwindigkeit charakterisiert, sind von Bose- Einstein Kondensat Experimenten aus dem Labor bekannt. Es stellt sich heraus, dass sich Quantenturbulenz aus diesen Wirbelsträngen zusammensetzt. Zur Beschreibung eines virialisierten BEC-DM Halos dient das sogenannte Gross-Pitaevskii-Poisson Gleichungssystem. Dieses bietet eine quantenhydrodynamische Formulierung, welche die Unterscheidung zweier Grenzfälle zulässt; der Thomas-Fermi und "fuzzy" Limes. Letzterer entspricht dem Grenzfall verschwindender Selbstwechselwirkung der dunkle Materie Teilchen. Der Grundzustand des Gross-Pitaevskii-Poisson Gleichungssystems im fuzzy Limes stellt in seinem Erscheinungsbild ein grundlegendes Merkmal dieses Modells dar und findet sich in den stabilen, glatten Zentralregionen von fuzzy BEC-DM Halos. Im Rahmen dieser Arbeit wird eine Energieanalyse angewandt, um die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines derartigen einfach-gewickelten Wirbels im Zentrum eines BEC-DM Halos zu untersuchen. In Anbetracht dessen, wurden zwei approximative Modelle des stabilen BEC-DM Halozentrums erstellt; eine Gauß'sche Kugel und ein wirbelfreier Riemann-S Ellipsoid mit einem Dichteprofil, welches einer (n = 2)-Polytrope entspricht. Unsere Analyse kommt zu dem Schluss, dass das Auftreten eines "vortex" in keinem der beiden Fälle, weder für die Gauß'sche Kugel noch für den polytropischen Riemann-S Ellipsoid, energetisch begünstigt ist. Es stellt sich weiters heraus, dass mit steigender Bosonenmasse "vortex"-Bildung in steigendem Maße unbegünstigt ist. Der Vergleich mit vielversprechenden Merger-Simulationen zeigt, dass insbesondere unser polytropisches Riemann-S ellipsoides Modell ein gut geeignetes analytisches Werkzeug zur Untersuchung der "vortex"-freien Zentralregionen eines BEC-DM Halos darstellt.