Abstract (deu)
Diese Arbeit befasst sich mit Bewertungspraxen eines Forschungszentrums für Informationssicherheit in Österreich. Diese Fallstudie bietet sich als interessantes Beispiel für zwei sich überlappende Forschungsagenden an: einerseits für die empirische Untersuchung von Kulturen der Wissensproduktion aus Sicht der Wissenschafts- und Technikforschung (STS),, und andererseits zur Erforschung von Sicherheitspraxen, ein Schwerpunkt der Critical Security Studies (CSS). Unter Verwendung eines theoretischen Rahmens, der auf der Arbeit von Luc Boltanski sowie Konzepten aus dem Bereich der Valuation Studies basiert,, wird die Arbeit der Informationssicherheitsforscher*innen als eine spezifische kritische Praxis konzeptualisiert, die die Akteure, auf die sich die Kritik richtet, als für Sicherheit verantwortlich darstellt. Dies steht im Gegensatz zu kritischen Praxen der Forscher*innen außerhalb der Wissenschaft. Die weiteren Ergebnisse weisen auf bestimmte Bewertungspraxen hin, die mit der Entstehung dieser spezifischen Form der Kritik zusammenhängen: die Rechtfertigungen, die die Forscher*innen selbst für ihre Arbeit vorbringen, und die Tests, die den Wert der Arbeit institutionell bestimmen. Die Arbeit schließt ab mit einigen Gedanken zu den Implikationen dieser Ergebnisse für die (kritische) Arbeit von Wissenschaftler*innen aus den STS-, CSS- und aus der Informationssicherheitsforschung und weist insbesondere auf Möglichkeiten hin, wie diese kollaborativ erweitert werden könnten.