Seit dem plötzlichen Einbruch des Kakao Weltmarktpreises 2016/17 und den damit verbun-denen Einkommensverlusten für KakaobäuerInnen erlangte die Einkommenssituation von KleinbäuerInnen deutlich mehr Aufmerksamkeit im Rahmen des Diskurses über einen "nach-haltigen Kakaosektor". In den beiden größten Kakaoanbauländern Ghana and Côte d'Ivoire, in denen staatliche Marketings Boards durch Preisstabilisierungsmechanismen und Maßnah-men zur Produktivitätsförderung die Einkommenssituation von KakaobäuerInnen verbessern wollen, lassen sich in den letzten Jahren immer mehr Nachhaltigkeitsinitiativen von transnati-onalen Kakaohändlern und -verarbeitern und Schokoladenherstellern beobachten, die eben-falls auf eine Verbesserung der Einkommenssituation der KleinbäuerInnen abzielen. Auf Basis von 28 Interviews mit ExpertInnen aus dem Kakaosektor in Europa, Ghana und Côte d'Ivoire bewertet diese Arbeit den Einfluss öffentlicher und privater Mechanismen zur Verbesserung der Einkommenssituation von KakaobäuerInnen in Bezug auf die Verbesserung von Qualität und Produktivität sowie die Preissetzung. Ebenso wird gefragt, ob das gleichzeitige Auftreten von öffentlicher Regulierung und Nachhaltigkeitsinitiativen privater Firmen komplementär ist oder ob die beiden Governance-Formen im Hinblick auf die Verbesserung der Einkommens-situation von KakaobäuerInnen unterschiedliche Interessen verfolgen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass staatliche und private Governance-Akteure in agronomischen Fragen im Hinblick auf die Verbesserung der Produktivität eng zusammenarbeiten, mit mäßigen Vortei-len für KakaobäuerInnen. Gleichzeitig gibt es keine Kooperation in Bezug auf stabilere und höhere Preise für KakaobäuerInnen. Vielmehr ist die öffentlich-private Zusammenarbeit hin-sichtlich der Preissetzung von Widersprüchen geprägt, wie die Debatte um die Living Income Differential zeigt.
Against the background of the sudden cocoa world price drop in 2016/17 and the related in-come losses for cocoa farmers, the income situation of smallholders gained more attention within the discourse on a “sustainable cocoa sector”. In the two major cocoa producing coun-tries Ghana and Côte d’Ivoire, existing price stabilization schemes and productivity support for cocoa farmers by the state marketing boards are increasingly faced with corporate social responsibility activities of cocoa traders/processors and chocolate manufacturers that aim at improving the income situation of smallholders. Based on 28 interviews with cocoa sector experts in Europe, Ghana and Côte d’Ivoire, this thesis assesses the impact of public and pri-vate sustainability governance on smallholders’ incomes by focusing on productivity and qual-ity improvements as well as price setting. It asks whether this regulatory “parallelism” is com-plementary or if the new private governance initiatives undermine the initiatives of the two parastatals related to smallholders’ incomes. The findings suggest that state and private gov-ernance actors are closely cooperating on agronomic issues in terms of improving productivi-ty, with modest advantages for cocoa farmers. At the same time, there is no cooperation on price stabilization and minimum price setting which is a key aspect of public regulation. As seen in the ongoing debate on the Living Income Differential, public-private cooperation may even contradict each other when it comes to price setting.
Seit dem plötzlichen Einbruch des Kakao Weltmarktpreises 2016/17 und den damit verbun-denen Einkommensverlusten für KakaobäuerInnen erlangte die Einkommenssituation von KleinbäuerInnen deutlich mehr Aufmerksamkeit im Rahmen des Diskurses über einen "nach-haltigen Kakaosektor". In den beiden größten Kakaoanbauländern Ghana and Côte d'Ivoire, in denen staatliche Marketings Boards durch Preisstabilisierungsmechanismen und Maßnah-men zur Produktivitätsförderung die Einkommenssituation von KakaobäuerInnen verbessern wollen, lassen sich in den letzten Jahren immer mehr Nachhaltigkeitsinitiativen von transnati-onalen Kakaohändlern und -verarbeitern und Schokoladenherstellern beobachten, die eben-falls auf eine Verbesserung der Einkommenssituation der KleinbäuerInnen abzielen. Auf Basis von 28 Interviews mit ExpertInnen aus dem Kakaosektor in Europa, Ghana und Côte d'Ivoire bewertet diese Arbeit den Einfluss öffentlicher und privater Mechanismen zur Verbesserung der Einkommenssituation von KakaobäuerInnen in Bezug auf die Verbesserung von Qualität und Produktivität sowie die Preissetzung. Ebenso wird gefragt, ob das gleichzeitige Auftreten von öffentlicher Regulierung und Nachhaltigkeitsinitiativen privater Firmen komplementär ist oder ob die beiden Governance-Formen im Hinblick auf die Verbesserung der Einkommens-situation von KakaobäuerInnen unterschiedliche Interessen verfolgen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass staatliche und private Governance-Akteure in agronomischen Fragen im Hinblick auf die Verbesserung der Produktivität eng zusammenarbeiten, mit mäßigen Vortei-len für KakaobäuerInnen. Gleichzeitig gibt es keine Kooperation in Bezug auf stabilere und höhere Preise für KakaobäuerInnen. Vielmehr ist die öffentlich-private Zusammenarbeit hin-sichtlich der Preissetzung von Widersprüchen geprägt, wie die Debatte um die Living Income Differential zeigt.
Against the background of the sudden cocoa world price drop in 2016/17 and the related in-come losses for cocoa farmers, the income situation of smallholders gained more attention within the discourse on a “sustainable cocoa sector”. In the two major cocoa producing coun-tries Ghana and Côte d’Ivoire, existing price stabilization schemes and productivity support for cocoa farmers by the state marketing boards are increasingly faced with corporate social responsibility activities of cocoa traders/processors and chocolate manufacturers that aim at improving the income situation of smallholders. Based on 28 interviews with cocoa sector experts in Europe, Ghana and Côte d’Ivoire, this thesis assesses the impact of public and pri-vate sustainability governance on smallholders’ incomes by focusing on productivity and qual-ity improvements as well as price setting. It asks whether this regulatory “parallelism” is com-plementary or if the new private governance initiatives undermine the initiatives of the two parastatals related to smallholders’ incomes. The findings suggest that state and private gov-ernance actors are closely cooperating on agronomic issues in terms of improving productivi-ty, with modest advantages for cocoa farmers. At the same time, there is no cooperation on price stabilization and minimum price setting which is a key aspect of public regulation. As seen in the ongoing debate on the Living Income Differential, public-private cooperation may even contradict each other when it comes to price setting.