Abstract (deu)
Arbeitszeit und ihre Gestaltung sind tief in einer Organisation verankert. Flexibilisierung der Arbeitszeit, Entstehung von neuen Formen der Organisation, neue Arbeitsprozesse, die Indust-rialisierung neuen Typus – all dies erfordert einen innovativen Umgang mit der Arbeitszeit. Ein Konzept wie das der Zeitautonomie hilft dabei, die Arbeitszeit an die Organisationen ‚von heute‘ anzupassen. Die vorliegende Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt, das Konzept der Zeitau-tonomie, das zwar seit 40 Jahren in den Sozialwissenschaften etabliert, jedoch empirisch nicht ausreichend untersucht ist, ins Zentrum der Betrachtung zu stellen. Neben der Diskussion über Zeitautonomie ist es dafür notwendig, die Entwicklungen in den Organisationsstrukturen und Arbeitsprozessen zu verstehen. Im ersten Teil werden die forschungsrelevanten Begriffe be-handelt. Im zweiten Teil wird die theoretische Einbettung der Forschungsfrage geklärt. Weiter wird der Forschungsstand dargestellt und diskutiert. Dabei wird zum einen die Organisations-entwicklung und ihre Auswirkung auf die Arbeitsprozesse und Arbeitszeit erläutert und zum anderen die Entwicklung der Arbeitszeit mit dem Fokus auf die IT-Branche mit aktuellen For-schungsergebnissen für Österreich. Um die Forschungsfragen zu beantworten, wurden mittels problemzentrierter Interviews vier Personen befragt. Hierbei handelte es sich um junge Organi-sationsentwickler*innen und Coaches, die im untersuchten IT-Großunternehmen bereits einige Jahre tätig sind. Durch Anwendung der Systemanalyse wurden die Interviews schließlich in-terpretiert und die Praktiken der Zeitautonomie im untersuchten Unternehmen definiert.