Title (eng)
MATILDA - an equal space of knowledge?
reflections on transnational feminist academia : the example of the Joint M.A. Programme in European Women*'s and Gender History
Parallel title (deu)
MATILDA - ein gleichberechtigter Wissensraum? : Reflexionen über die transnationale feministische Academia am Beispiel des Joint M.A. Programms in Europäischer Frauen*- und Geschlechtergeschichte
Author
Hanna Heynhold
Advisor
Claudia Kraft
Assessor
Claudia Kraft
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit untersucht das Joint Degree Masterstudium MATILDA – Europäische
Frauen* und Geschlechtergeschichte, um herauszufinden, ob es gelungen ist, einen
gleichberechtigten Wissensraum zu schaffen, oder ob weiterhin hegemoniale Beziehungen
bestehen bleiben. Das Programm wurde 2006 gegründet und besteht aus fünf Universitäten, die
entweder dem ‘Osten’ oder dem ‘Westen’ zugeordnet werden können. Um die Forschungsfrage
zu beantworten, wurden qualitative Interviews mit den Gründerinnen und der Projektassistentin
zur Zeit der Programmimplementierung geführt.
Innerhalb des akademischen Feldes der Frauen* und Geschlechtergeschichte und innerhalb der
Wissenschaften im Allgemeinen existieren weiterhin Machtstrukturen zwischen dem
‘Westen’/‘Zentrum’ und dem ‘Osten’/‘Semiperipherie’. Trotz dem Wissen über
unterschiedliche Institutionalisierungsgeschichten des Programms, der inter-/disziplinären
Herangehensweise an das Fach sowie variierender Inhalte aufgrund nationaler Wissensbestände
oder unterschiedlicher ökonomischer Realitäten, bleiben ‘West-zentrierte’ Denkmuster
bestehen. Diese Arbeit wendet sich gegen stereotype Vorstellungen eines einseitigen
Wissenstransfers von ‘West’ nach ‘Ost’ und belegt, dass es sich dabei um Konstruktionen
handelt, hinter denen politische, kulturelle und/ oder historische Absichten stehen.
Ein gleichberechtigter Wissensraum kann nur teilweise festgestellt werden. Entgegen
feindlicher Gender-Diskurse, prekärer Verhältnisse an den jeweiligen Standorten und strengen
Auflagen gebunden an die EU-Förderung des Programms, gelang es dem Konsortium, die
Frauen*- und Geschlechtergeschichte an den fünf verschiedenen Standorten nachhaltig stärker
zu verankern. Dabei bearbeitete das Konsortium jedoch nur eine der drei Hauptformen
moderner Herrschaft, nämlich das Patriarchat, nicht aber den Kapitalismus oder Kolonialismus.
Um die Wissenschaft zu dekolonisieren und zu einem gleichberechtigten Wissensraum
beizutragen, müssen aber alle genannten Herrschaftsformen bekämpft werden.
Abstract (eng)
The present work examines the joint M.A. programme MATILDA – European Women*’s and
Gender History in order to find out whether the community of MATILDA has managed to create
a common space of knowledge by acting as equals or whether hegemonic relationships continue
to exist. The programme, founded in 2006, consists of five universities which can be attributed
either to the ‘East’ or the ‘West’. Qualitative interviews with the founders of these locations
and the project assistant were conducted to answer the research question.
Within the academical field of women*’s and gender history and within academia in general
powerful structures between ‘Western’/’core’ and ‘Eastern’/’semiperiphery’ still exist. Despite
the awareness of differences in the individual institutionalization histories of MATILDA, in
contents that vary due to national knowledge, economic realities or the inter-/disciplinary
approach to the field according to context, patterns of ‘Western-centered’ knowledge persist.
This thesis argues against the stereotypical image of a one-sided knowledge transfer from
‘West’ to ‘East’ and proves that these are constructed notions with political, cultural and/ or
historical intentions.
A truly equal space of knowledge can only be assessed partially. Notably enough, the
consortium achieved implementing women*’s and gender history more sustainably at all
locations against harmful gender discourses, precarious circumstances and strict requirements
linked to the EU funding of the programme. However, by doing so the consortium only
addressed one of the three main forms of modern domination, namely patriarchy but neither
capitalism nor colonialism. In order to decolonize academia and to move towards an equal space
of knowledge all three domination forms must be addressed and opposed.
Keywords (eng)
Space of KnowledgePhilosophy of ScienceEpistemologyEastern EuropeWestern EuropeEurocentrismTransnational Space of KnowledgeFeminist Space of KnowledgeEuropean Space of KnowledgeMATILDAWomen’s and Gender HistoryWomen*’s and Gender HistoryGenderDecolonial TheoryPostcolonial TheoryPower StructuresTranslation TheoryCentreCorePeripherySemi-PeripheryPostsocialism
Keywords (deu)
WissensraumWissenschaftstheorieEpistemologieOsteuropaWesteuropaEurozentrismusTransnationaler WissensraumFeministischer WissensraumEuropäischer WissensraumMATILDAFrauen- und GeschlechtergeschichteFrauen*- und GeschlechtergeschichteGenderDekoloniale TheoriePostkoloniale TheorieMachtstrukturenÜbersetzungstheorieZentrumPeripherieSemi-PeripheriePostsozialismus
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
162 verschieden gezählte Seiten
Number of pages
162
Study plan
Individuelles Masterstudium DDP MATILDA: Women's and Gender History
[UA]
[067]
[608]
Association (deu)
Title (eng)
MATILDA - an equal space of knowledge?
reflections on transnational feminist academia : the example of the Joint M.A. Programme in European Women*'s and Gender History
Parallel title (deu)
MATILDA - ein gleichberechtigter Wissensraum? : Reflexionen über die transnationale feministische Academia am Beispiel des Joint M.A. Programms in Europäischer Frauen*- und Geschlechtergeschichte
Author
Hanna Heynhold
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit untersucht das Joint Degree Masterstudium MATILDA – Europäische
Frauen* und Geschlechtergeschichte, um herauszufinden, ob es gelungen ist, einen
gleichberechtigten Wissensraum zu schaffen, oder ob weiterhin hegemoniale Beziehungen
bestehen bleiben. Das Programm wurde 2006 gegründet und besteht aus fünf Universitäten, die
entweder dem ‘Osten’ oder dem ‘Westen’ zugeordnet werden können. Um die Forschungsfrage
zu beantworten, wurden qualitative Interviews mit den Gründerinnen und der Projektassistentin
zur Zeit der Programmimplementierung geführt.
Innerhalb des akademischen Feldes der Frauen* und Geschlechtergeschichte und innerhalb der
Wissenschaften im Allgemeinen existieren weiterhin Machtstrukturen zwischen dem
‘Westen’/‘Zentrum’ und dem ‘Osten’/‘Semiperipherie’. Trotz dem Wissen über
unterschiedliche Institutionalisierungsgeschichten des Programms, der inter-/disziplinären
Herangehensweise an das Fach sowie variierender Inhalte aufgrund nationaler Wissensbestände
oder unterschiedlicher ökonomischer Realitäten, bleiben ‘West-zentrierte’ Denkmuster
bestehen. Diese Arbeit wendet sich gegen stereotype Vorstellungen eines einseitigen
Wissenstransfers von ‘West’ nach ‘Ost’ und belegt, dass es sich dabei um Konstruktionen
handelt, hinter denen politische, kulturelle und/ oder historische Absichten stehen.
Ein gleichberechtigter Wissensraum kann nur teilweise festgestellt werden. Entgegen
feindlicher Gender-Diskurse, prekärer Verhältnisse an den jeweiligen Standorten und strengen
Auflagen gebunden an die EU-Förderung des Programms, gelang es dem Konsortium, die
Frauen*- und Geschlechtergeschichte an den fünf verschiedenen Standorten nachhaltig stärker
zu verankern. Dabei bearbeitete das Konsortium jedoch nur eine der drei Hauptformen
moderner Herrschaft, nämlich das Patriarchat, nicht aber den Kapitalismus oder Kolonialismus.
Um die Wissenschaft zu dekolonisieren und zu einem gleichberechtigten Wissensraum
beizutragen, müssen aber alle genannten Herrschaftsformen bekämpft werden.
Abstract (eng)
The present work examines the joint M.A. programme MATILDA – European Women*’s and
Gender History in order to find out whether the community of MATILDA has managed to create
a common space of knowledge by acting as equals or whether hegemonic relationships continue
to exist. The programme, founded in 2006, consists of five universities which can be attributed
either to the ‘East’ or the ‘West’. Qualitative interviews with the founders of these locations
and the project assistant were conducted to answer the research question.
Within the academical field of women*’s and gender history and within academia in general
powerful structures between ‘Western’/’core’ and ‘Eastern’/’semiperiphery’ still exist. Despite
the awareness of differences in the individual institutionalization histories of MATILDA, in
contents that vary due to national knowledge, economic realities or the inter-/disciplinary
approach to the field according to context, patterns of ‘Western-centered’ knowledge persist.
This thesis argues against the stereotypical image of a one-sided knowledge transfer from
‘West’ to ‘East’ and proves that these are constructed notions with political, cultural and/ or
historical intentions.
A truly equal space of knowledge can only be assessed partially. Notably enough, the
consortium achieved implementing women*’s and gender history more sustainably at all
locations against harmful gender discourses, precarious circumstances and strict requirements
linked to the EU funding of the programme. However, by doing so the consortium only
addressed one of the three main forms of modern domination, namely patriarchy but neither
capitalism nor colonialism. In order to decolonize academia and to move towards an equal space
of knowledge all three domination forms must be addressed and opposed.
Keywords (eng)
Space of KnowledgePhilosophy of ScienceEpistemologyEastern EuropeWestern EuropeEurocentrismTransnational Space of KnowledgeFeminist Space of KnowledgeEuropean Space of KnowledgeMATILDAWomen’s and Gender HistoryWomen*’s and Gender HistoryGenderDecolonial TheoryPostcolonial TheoryPower StructuresTranslation TheoryCentreCorePeripherySemi-PeripheryPostsocialism
Keywords (deu)
WissensraumWissenschaftstheorieEpistemologieOsteuropaWesteuropaEurozentrismusTransnationaler WissensraumFeministischer WissensraumEuropäischer WissensraumMATILDAFrauen- und GeschlechtergeschichteFrauen*- und GeschlechtergeschichteGenderDekoloniale TheoriePostkoloniale TheorieMachtstrukturenÜbersetzungstheorieZentrumPeripherieSemi-PeripheriePostsozialismus
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Number of pages
162
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