You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1392427
Title (deu)
Relevanz von Vertrauen bei der subjektiven Bewertung des österreichischen Gesundheitssystems
quantitative Sekundärdatenanalyse unter Heranziehung des European Social Survey 2018 (ESS9)
Parallel title (eng)
Relevance of trust for subjective assessment of the Austrian Health Care System
Author
Albin Stephan
Adviser
Karl Krajic
Assessor
Karl Krajic
Abstract (deu)
Einleitung: Gesundheit bezeichnet einen zentralen Wert in unserer gegenwärtigen reflexiven modernen Gesellschaft und in diesem Kontext ist das soziale Phänomen Vertrauen essenziell für effektive Gesundheitsbeziehungen und die effektive Funktionsfähigkeit der institutionalisierten Gesundheitsversorgung, wie auch für die Gesellschaft allgemein. Ziel dieser Arbeit ist es, insbesondere die Relevanz von Vertrauen und anderer individueller Einflussfaktoren in der subjektiven Einschätzung des österreichischen Gesundheitssystems zu untersuchen. Als theoretischer Hintergrund werden institutionelle und systemfunktionalistische Perspektiven, der Sozialkapitalansatz und vordergründig die Theorie der Strukturation herangezogen. Methode: Basierend auf der Datengrundlage des European Social Survey 2018 (ESS9) für Österreich wurde eine quantitative Sekundärdatenanalyse unter Anwendung der multiplen linearen Regression durchgeführt, um den Zusammenhang der berücksichtigten Einflussfaktoren und der Zustandsbewertung des österreichischen Gesundheitssystems zu bestimmen. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass vornehmlich das Vertrauen in repräsentative und regulative Institutionen, die Zufriedenheit mit Institutionen und das interpersonale Vertrauen signifikant positiv mit der Einschätzung des Zustandes des österreichischen Gesundheitssystems assoziiert sind. Individuelle Charakteristika wie Bildungsstand, urbanes Wohnumfeld und Wohlbefinden zeigen einen moderaten Einfluss. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse legen nahe, dass Übertragungseffekte des Vertrauens mit subjektiven Bewertungen in Verbindung stehen und das primär eine Entwicklung des Gesundheitssystems als soziale Institution Vertrauen fördert. Dies erfordert eine Fokussierung auf die institutionellen Leitideen (Gerechtigkeit, Transparenz, Inklusion) sowie die Förderung der institutionellen Leistungsfähigkeit. Der zentrale Ansatzpunkt für ein vertrauensbasiertes Gesundheitssystem ist im Kern das Management vielfältiger Gesundheitsbeziehungs-verhältnisse. Dies beinhaltet eine Individualisierung der Gesundheitsversorgung durch gemeinsame Entscheidungsfindung und Fallmanagement sowie die Standardisierung durch settingspezifische organisationale Entwicklung, evidenzbasierte Praktiken, Transparenzsysteme wie Qualitätsberichterstattungen und die Messung und Berücksichtigung von Vertrauen als Qualitätsparameter. Aus einer Makroperspektive sind soziopolitische Interventionen auf wohlfahrtsstaatlicher Ebene erforderlich, um einen fairen und gleichen Zugang zur institutionalisierten Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, gesundheitliche Ungleichheit zu reduzieren und dadurch zu einem erweiterten gesellschaftlichen Wert beizutragen.
Abstract (eng)
Introduction: Health denotes a key value in our contemporary modern reflexive society and in this context the social phenomenon trust is seen as an essential component for effective health system relationships and functioning of the instutionalized health care, but also for society in general. The aim of this thesis ist to investigate the relevance of trust and other influencing individual aspects in assessing the state of the Austrian health system. Institutional and system functionalist perspectives, social capital approach and mainly the theory of structuration are recognized as theoretical background. Methods: A secondary quantitative analysis based on the data form the European Social Survey 2018 (ESS9) for Austria was performed followed by multiple linear regression to determine the associations between the considered influential factors on the assessment of the Austrian health services. Results: According to the results trust in representative and regulative institutions, satifsfaction with institutions and interpersonal trust as a core component of social capital, show the strongest influential effects and are significantly positively associated with the subjective assessment of the state of Austrian health services. Individual characteristics like education status, urban domicil and well beeing show a moderate effect. Conclusion: The results suggest that transmissionseffects of trust are closely linked with subjective assessment and that primarily the development of health care as social institution is paramount to promote trust. That encompasses to focus on institutional guiding principles (fairness, transparency, inclusion) and therefore enhancing institutional performance. The central focal concern to build up a trust based health system is the management of various interdependent health care relationships. This includes the individualization of health care through shared decision making and case management and standardization through organizational setting specific development, evidence based practice, transparency systems as quality reportings and trust measurement in health care and consideration as quality indicator. Finally in a macroperspective sociopolitical interventions at a welfare state level are influential to enable a fair and equal access to institutionalized health care and to reduce health inequalities as a contribution to a wider societal value.
Keywords (eng)
TrustAssessmentHealth Care SystemStructuraion theorySecondary analysisEuropean Social Survey
Keywords (deu)
VertrauenGesundheitssystemEinschätzungStrukturationstheorieSekundäranalyseEuropean Social Survey
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1392427
rdau:P60550 (deu)
III, 130 Seiten : Diagramme
Number of pages
137
Members (1)
Title (deu)
Relevanz von Vertrauen bei der subjektiven Bewertung des österreichischen Gesundheitssystems
quantitative Sekundärdatenanalyse unter Heranziehung des European Social Survey 2018 (ESS9)
Parallel title (eng)
Relevance of trust for subjective assessment of the Austrian Health Care System
Author
Albin Stephan
Abstract (deu)
Einleitung: Gesundheit bezeichnet einen zentralen Wert in unserer gegenwärtigen reflexiven modernen Gesellschaft und in diesem Kontext ist das soziale Phänomen Vertrauen essenziell für effektive Gesundheitsbeziehungen und die effektive Funktionsfähigkeit der institutionalisierten Gesundheitsversorgung, wie auch für die Gesellschaft allgemein. Ziel dieser Arbeit ist es, insbesondere die Relevanz von Vertrauen und anderer individueller Einflussfaktoren in der subjektiven Einschätzung des österreichischen Gesundheitssystems zu untersuchen. Als theoretischer Hintergrund werden institutionelle und systemfunktionalistische Perspektiven, der Sozialkapitalansatz und vordergründig die Theorie der Strukturation herangezogen. Methode: Basierend auf der Datengrundlage des European Social Survey 2018 (ESS9) für Österreich wurde eine quantitative Sekundärdatenanalyse unter Anwendung der multiplen linearen Regression durchgeführt, um den Zusammenhang der berücksichtigten Einflussfaktoren und der Zustandsbewertung des österreichischen Gesundheitssystems zu bestimmen. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass vornehmlich das Vertrauen in repräsentative und regulative Institutionen, die Zufriedenheit mit Institutionen und das interpersonale Vertrauen signifikant positiv mit der Einschätzung des Zustandes des österreichischen Gesundheitssystems assoziiert sind. Individuelle Charakteristika wie Bildungsstand, urbanes Wohnumfeld und Wohlbefinden zeigen einen moderaten Einfluss. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse legen nahe, dass Übertragungseffekte des Vertrauens mit subjektiven Bewertungen in Verbindung stehen und das primär eine Entwicklung des Gesundheitssystems als soziale Institution Vertrauen fördert. Dies erfordert eine Fokussierung auf die institutionellen Leitideen (Gerechtigkeit, Transparenz, Inklusion) sowie die Förderung der institutionellen Leistungsfähigkeit. Der zentrale Ansatzpunkt für ein vertrauensbasiertes Gesundheitssystem ist im Kern das Management vielfältiger Gesundheitsbeziehungs-verhältnisse. Dies beinhaltet eine Individualisierung der Gesundheitsversorgung durch gemeinsame Entscheidungsfindung und Fallmanagement sowie die Standardisierung durch settingspezifische organisationale Entwicklung, evidenzbasierte Praktiken, Transparenzsysteme wie Qualitätsberichterstattungen und die Messung und Berücksichtigung von Vertrauen als Qualitätsparameter. Aus einer Makroperspektive sind soziopolitische Interventionen auf wohlfahrtsstaatlicher Ebene erforderlich, um einen fairen und gleichen Zugang zur institutionalisierten Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, gesundheitliche Ungleichheit zu reduzieren und dadurch zu einem erweiterten gesellschaftlichen Wert beizutragen.
Abstract (eng)
Introduction: Health denotes a key value in our contemporary modern reflexive society and in this context the social phenomenon trust is seen as an essential component for effective health system relationships and functioning of the instutionalized health care, but also for society in general. The aim of this thesis ist to investigate the relevance of trust and other influencing individual aspects in assessing the state of the Austrian health system. Institutional and system functionalist perspectives, social capital approach and mainly the theory of structuration are recognized as theoretical background. Methods: A secondary quantitative analysis based on the data form the European Social Survey 2018 (ESS9) for Austria was performed followed by multiple linear regression to determine the associations between the considered influential factors on the assessment of the Austrian health services. Results: According to the results trust in representative and regulative institutions, satifsfaction with institutions and interpersonal trust as a core component of social capital, show the strongest influential effects and are significantly positively associated with the subjective assessment of the state of Austrian health services. Individual characteristics like education status, urban domicil and well beeing show a moderate effect. Conclusion: The results suggest that transmissionseffects of trust are closely linked with subjective assessment and that primarily the development of health care as social institution is paramount to promote trust. That encompasses to focus on institutional guiding principles (fairness, transparency, inclusion) and therefore enhancing institutional performance. The central focal concern to build up a trust based health system is the management of various interdependent health care relationships. This includes the individualization of health care through shared decision making and case management and standardization through organizational setting specific development, evidence based practice, transparency systems as quality reportings and trust measurement in health care and consideration as quality indicator. Finally in a macroperspective sociopolitical interventions at a welfare state level are influential to enable a fair and equal access to institutionalized health care and to reduce health inequalities as a contribution to a wider societal value.
Keywords (eng)
TrustAssessmentHealth Care SystemStructuraion theorySecondary analysisEuropean Social Survey
Keywords (deu)
VertrauenGesundheitssystemEinschätzungStrukturationstheorieSekundäranalyseEuropean Social Survey
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1392428
Number of pages
137