Abstract (deu)
Bei der visuellen Suche nach mehreren Objekten ist es umstritten, ob eine oder mehrere Suchschablonen gleichzeitig aufrechterhalten werden können. Neuere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass wir zwischen mehreren Suchschablonen wechseln. Die vorliegende Studie befasste sich mit dieser Fragestellung auf der Grundlage des Pupillenlichtreflexes (PLR), da frühere Studien gezeigt haben, dass die Pupillengröße die wahrgenommene Helligkeit eines Objektes im frühen visuellen Arbeitsgedächtnis (VWM) widerspiegelt. In diesem Experiment (N = 30) haben wir die Leistung unter Einfarben- und Zweifarbenbedingungen einer visuellen Suchaufgabe verglichen.
Gleich große Cueing-Effekte in allen drei Bedingungen legen nahe, dass zwei Zielfarben die Suche gleichzeitig leiten können. Wir fanden einen signifikanten Effekt für die Stimulushelligkeit während der Kodierung und der frühen Aufrechterhaltung in einfarbigen Durchgängen, in zweifarbigen Durchgängen aber nur während der Kodierung. Entgegen unserer Hypothese fanden wir keinen Wechselmechanismus im PLR. Es scheint daher, dass der PLR den aufrechterhaltenen VWM-Inhalt zwar bei der Einfarbensuche wiedergibt, nicht aber bei der Zweifarbensuche. Wir vermuten, dass die Beibehaltung von mehreren Zielfarben im VWM einen anderen Mechanismus verwendet, der sich nicht auf frühe sensorische Verarbeitungswege stützt.