Ziel dieser Studie war es mehr über ästhetische Erfahrungen und die zugrunde liegenden Pro-zesse herauszufinden. Wir nutzten Eye-tracking als Methode um zu klären, wie Kunst mental repräsentiert wird und führten dazu ein Gedächtnisexperiment durch. Das Experiment bestand aus einer Enkodierungsphase, einer Distraktionsphase und einer Wiedererkennungsphase. Die Hälfte der TeilnehmnerInnen wurde gebeten, Kunstwerke zu evaluieren anhand wie gut sie ihnen gefielen, während die andere Hälfte deren visuelle Komplexität bewertete. Es wurde er-wartet, dass ästhetische Verarbeitung tiefer ist und nachhaltigere Repräsentationen hervorruft, was sich in einer besseren Wiedererkennungsleistung verdeutlichen sollte im Vergleich zur Kontrollgruppe. Die bessere Gedächtnisleistung sollte außerdem mit dem für ästhetische Ver-arbeitung typischen globalen Augenbewegungsmuster einhergehen, das durch erhöhte Fixati-onen, eine niedrigere Fixationsdauer, und größere Blicksprünge gekennzeichnet ist. Entgegen unseren Erwartungen unterschieden sich weder die Augenbewegungsmuster noch die Ge-dächtnisleistung der beiden Gruppen voneinander signifikant. Das könnte einerseits daran lie-gen, dass Gefallensurteile nicht ausreichten, um die gewünschte ästhetische Erfahrung hervor-zurufen. Andererseits könnte es auch bedeuten, dass sich die gebildeten Repräsentationen ei-ner ästhetischen Verarbeitung nicht deutlich unterscheiden von anderen Arten der Verarbei-tung. Nichtsdestotrotz ergab die explorative Analyse, dass positivere Gefallensurteile mit ei-ner besseren Wiedererkennungsleistung einhergingen. Das wiederum unterstreicht den Zu-sammenhang zwischen ästhetischer Verarbeitung und Gedächtnis und kann künftig als Ansatz weiterverfolgt werden.

The aim of this study was to find out more about aesthetic experiences and their underlying processes. We used eye tracking as a method to clarify how art is represented in our minds and conducted a memory experiment to find out how strong the created representations are. Aesthetic processing was expected to be “deeper” and thereby create strong, detailed repre-sentations reflected in higher recognition rates in comparison to visual complexity judge-ments, both of which are incidental encoding tasks. The basic experimental setup consisted of an encoding phase, a distractor task, and a recognition phase. Half of the participants were asked to give liking evaluations of artworks, while the other half rated their visual complexity. Additionally, we expected participants in the aesthetic condition to show features associated with a global processing strategy during encoding such as higher fixation counts, lower fixa-tion durations, and larger saccades. These are also associated with the apparent memory en-hancing effects. Contrary to our predictions eye movement patterns did not differ significantly between the aesthetic and the complexity condition, nor did the measure of recognition accu-racy. This indicates that either aesthetic judgements failed to induce a “deeper” aesthetic ex-perience, or that these do not differ essentially from other rating tasks in the representations they create. The exploratory analysis revealed, however, that higher liking ratings were re-lated to better recognition performance. This supports the connection between aesthetic pro-cessing and memory and may be subject of future investigations.