Abstract (deu)
Die vorliegende Dissertation befasst sich mit Perspektiven auf die Phänomene Gewalt, Gewaltprävention, Selbstverteidigung, Geschlechtersensibilität und Geschlechterhierar-chien. Der Zusammenhang zwischen Gewalt und Geschlecht bzw. gesellschaftlich tradierten Geschlechterrollenstereotypen wird bei den hermeneutischen Interpretationen und qualitativ-empirischen Analysen ins Blickfeld gerückt. Im Rahmen von zwölf Interviews mit Selbstverteidigungs- und Gewaltpräventions-Expertinnen und -Experten wurden deren subjektive Theorien zu den benannten Phänomenen erhoben und mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Gläser und Laudel (2009) ausgewertet. Diese Studie liefert für das noch junge Forschungsfeld der „Martial Arts Studies“, in dem sich Definitionen von Begrifflichkeiten und Inhalten noch in einem laufenden Wandel befinden, erstmals umfassende Definitionen des Phänomens „Selbstverteidigung“ und eine Analyse von dessen unterschiedlichen methodisch-didaktischen Zugängen unterschiedlicher Selbstverteidigungs- und Gewaltpräventionskonzepte. Es werden Perspektiven etablierter Selbstverteidigungskonzepte, feministischer Selbstverteidigungskonzepte, wissenschaftliche Zugänge zu Selbstverteidigung, zu Gewaltprävention in der Schule und der Sozialarbeit bzw. Verteidigungskonzepte im Bereich der Polizei und des Militärs eingehend analysiert. Ziel dieser Forschungsarbeit ist, aus einem Konglomerat zwischen theoretischen Analysen und empirischen Befunden abschließend erweiterte Definitionen, Modelle und Qualitätskriterien für geschlechtersensible Selbstverteidigung und Gewaltprävention zu entwickeln.