Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit liefert neue Erkenntnisse über die nächtliche Smartphone-Nutzung und ihre potenziellen Auswirkungen auf die subjektive Müdigkeit und das psychologische Wohlbefinden der UserInnen im Kontext der Coronakrise im Frühjahr 2020. Es wurden 731 Personen aus der österreichischen Bevölkerung zwischen 17 und 77 Jahren mittels Online-Fragebogen Ende März bzw. Anfang April 2020 zu ihrem nächtlichen Nutzungsverhalten sowie zu ihrer physischen und psychischen Gesundheit befragt, um etwaige Zusammenhänge für die quantitative Forschung zugänglich zu machen. Als theoretische Grundlage der vorliegenden Forschung diente das Konzept der Shuteye Latency, das den Zeitraum zwischen dem Zubettgehen und dem tatsächlichen Versuch, zu schlafen, beschreibt und als zweistufigen Prozess versteht. In dieser Zeit tun Menschen im Bett auch nach dem Löschen des Lichts noch verschiedene Dinge – unter anderem nutzen sie auch elektronische Medien wie das Smartphone. Ausgehend von einer zunehmenden gesamtgesellschaftlichen Etablierung des Smartphones in Österreich wurde dieses nächtliche Nutzungsverhalten und seine potenziellen Konsequenzen während der Coronakrise untersucht sowie alters- und bildungsspezifische Unterschiede analysiert, um möglichst umfassende Erkenntnisse zu erhalten und bestehende Forschungslücken vorläufig zu schließen. Durch die Studie konnte ein überwiegend niedriges nächtliches Smartphone-Nutzungsverhalten nachgewiesen werden, das minimal vom Alter beeinflusst wurde. Die nächtliche Smartphone-Nutzung löste bei den UserInnen während der Coronakrise Müdigkeit aus und verringerte ihr psychologisches Wohlbefinden. Das nächtliche Nutzungsverhalten wirkte sich jedoch erst bei Personen ab 32 Jahren auf ihre subjektive Müdigkeit aus und dieser Zusammenhang war vor allem bei NutzerInnen zwischen 44 und 53 Jahren besonders signifikant. Der Bildungsgrad der ProbandInnen hatte keinen Einfluss auf die nächtliche Smartphone-Nutzung oder ihren Zusammenhang mit der subjektiven Müdigkeit und dem psychologischen Wohlbefinden.