Abstract (deu)
Angesichts des wachsenden Volumens und der zunehmenden Komplexität von Ausgangstexten erleben Übersetzer*innen einen steigenden Bedarf an verlässlichen und aktuellen Sprachressourcen zur Einarbeitung in neue Fachgebiete. Das Ziel dieser Arbeit ist, ein Konzept für die Erstellung einer solchen Ressource für die Rechtsübersetzung zu erarbeiten: ein bilinguales Fachglossar häufiger Fachbegriffe und ihrer Wortverbindungen im österreichischen und russischen Strafrecht. Ausgehend von der Hypothese, dass Gesetzestexte eine hohe Repräsentativität für Rechtssprache haben, werden zwei Korpora des jeweiligen Strafgesetzbuches und der Strafprozessordnung der Republik Österreich und der Russischen Föderation erstellt. Unter der Anwendung korpuslinguistischer Methoden werden die häufigsten Fachbegriffe und relevanten Kookurrenzen aus den Korpora extrahiert. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für ein zweisprachiges Fachglossar aus 40 Einträgen. Es wird nach den terminologischen Prinzipien und der Forschung zu Sprache, Übersetzung und Terminologie im Fachgebiet Recht, die im theoretischen Teil dieser Arbeit erarbeitet werden, erstellt. Im Fazit und der abschließenden Diskussion wird die Effektivität in der Anwendung der korpuslinguistischen Methoden und der traditionellen terminologischen Prinzipien auf die Terminologiearbeit im österreichischen und russischen Strafrecht kritisch evaluiert.