You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1394144
Title (eng)
Collective evildoing and self-deception
a moral quandary
Parallel title (deu)
Kollektiv böses Handeln und Selbsttäuschung
Author
Esther Mahr
Adviser
Michael Staudigl
Assessor
Michael Staudigl
Abstract (deu)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wieso Menschen schuldhaft falsche Überzeugungen erlangen, die zur Folge haben, dass Böses ohne Kenntnisnahme der moralischen Implikationen verübt wird. Während ich mir bewusst bin, dass die Gründe, Böses zu tun, nicht auf eine einzige Ursache zurückgeführt werden können, argumentiere ich, dass Böses sehr häufig im Glauben moralischer Rechtfertigung verübt wird. In dieser Arbeit wird die These vertreten, dass das Phänomen der nicht-intentionalen Selbsttäuschung herangezogen werden kann, um solche Fälle von moralisch falschem Handeln zu erklären. Ich verteidige eine modifizierte Version der Theorie zur Selbsttäuschung von Alfred Mele, in welcher die Ursache der Täuschung auf die falsche Analyse von Daten, basierend auf einer motivationsbedingten Voreingenommenheit, zurückgeführt wird. Weiters argumentiere ich, dass kollektive Selbsttäuschung bezüglich moralischer Überzeugungen zu einem Zustand führen kann, in dem ein moralisches Wertesystem von einem Kollektiv neu interpretiert wird, was eine langfristige Sanktionierung schadhafter Praktiken zur Folge hat. Ich ziehe den Schluss, dass nicht-intentionale Selbsttäuschung eine Erklärung dafür bietet, wieso Menschen, die sich der Moral und dem rationalen Denken grundsätzlich verpflichtet fühlen, Böses tun, ohne sich dessen bewusst zu sein.
Abstract (eng)
In this thesis, I examine the question of why people come to culpably attain false beliefs, leading to evildoing without awareness of moral implications. Being mindful that the reasons for evildoing cannot be traced back to a single source, I argue that evil is in a considerable number of cases committed or admitted by rational and generally moral agents, who come to believe that their actions are justified and even required in terms of morality. I claim that non-intentional self-deception serves as a viable explanation for this phenomenon. I defend a slightly modified version of Alfred Mele’s account on self-deception, identifying motivational bias and the resulting false assessment of available data to be the origin of selfdeception. Furthermore, I argue that collective self-deception concerning moral beliefs and values can lead to a state where moral concepts are collectively re-interpreted, allowing for evil to go unnoticed over an extended period of time. Lastly, I investigate on the issue of moral responsibility in and for self-deception. I conclude that non-intentional self-deception provides an explanation for the phenomenon of people doing evil while feeling morally justified and should therefore be treated as an issue that demands our utmost attention.
Keywords (eng)
self-deceptionmoral beliefsevildoingmoral inversioncollectivity
Keywords (deu)
Selbsttäuschungmoralische Überzeugungendas Bösemoralische InversionKollektivität
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1394144
rdau:P60550 (deu)
110 Seiten
Number of pages
110
Members (1)
Title (eng)
Collective evildoing and self-deception
a moral quandary
Parallel title (deu)
Kollektiv böses Handeln und Selbsttäuschung
Author
Esther Mahr
Abstract (deu)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wieso Menschen schuldhaft falsche Überzeugungen erlangen, die zur Folge haben, dass Böses ohne Kenntnisnahme der moralischen Implikationen verübt wird. Während ich mir bewusst bin, dass die Gründe, Böses zu tun, nicht auf eine einzige Ursache zurückgeführt werden können, argumentiere ich, dass Böses sehr häufig im Glauben moralischer Rechtfertigung verübt wird. In dieser Arbeit wird die These vertreten, dass das Phänomen der nicht-intentionalen Selbsttäuschung herangezogen werden kann, um solche Fälle von moralisch falschem Handeln zu erklären. Ich verteidige eine modifizierte Version der Theorie zur Selbsttäuschung von Alfred Mele, in welcher die Ursache der Täuschung auf die falsche Analyse von Daten, basierend auf einer motivationsbedingten Voreingenommenheit, zurückgeführt wird. Weiters argumentiere ich, dass kollektive Selbsttäuschung bezüglich moralischer Überzeugungen zu einem Zustand führen kann, in dem ein moralisches Wertesystem von einem Kollektiv neu interpretiert wird, was eine langfristige Sanktionierung schadhafter Praktiken zur Folge hat. Ich ziehe den Schluss, dass nicht-intentionale Selbsttäuschung eine Erklärung dafür bietet, wieso Menschen, die sich der Moral und dem rationalen Denken grundsätzlich verpflichtet fühlen, Böses tun, ohne sich dessen bewusst zu sein.
Abstract (eng)
In this thesis, I examine the question of why people come to culpably attain false beliefs, leading to evildoing without awareness of moral implications. Being mindful that the reasons for evildoing cannot be traced back to a single source, I argue that evil is in a considerable number of cases committed or admitted by rational and generally moral agents, who come to believe that their actions are justified and even required in terms of morality. I claim that non-intentional self-deception serves as a viable explanation for this phenomenon. I defend a slightly modified version of Alfred Mele’s account on self-deception, identifying motivational bias and the resulting false assessment of available data to be the origin of selfdeception. Furthermore, I argue that collective self-deception concerning moral beliefs and values can lead to a state where moral concepts are collectively re-interpreted, allowing for evil to go unnoticed over an extended period of time. Lastly, I investigate on the issue of moral responsibility in and for self-deception. I conclude that non-intentional self-deception provides an explanation for the phenomenon of people doing evil while feeling morally justified and should therefore be treated as an issue that demands our utmost attention.
Keywords (eng)
self-deceptionmoral beliefsevildoingmoral inversioncollectivity
Keywords (deu)
Selbsttäuschungmoralische Überzeugungendas Bösemoralische InversionKollektivität
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1394145
Number of pages
110