Schulbücher sind zentraler Bestandteil des Englischunterrichts und spielen somit eine wichtige Rolle im Fremdsprachenerwerb. Einige Studien haben die Entwicklung, Evaluierung und Adaptierung von internationalen Schulbuchreihen für den Englischunterricht untersucht. Bislang gibt es aber nur sehr wenige empirische Studien darüber, wie der Entstehungsprozess von nationalen Schulbüchern aussieht und wie verschiedene Interessensgruppen am Entwicklungsprozess zusammenarbeiten. Lehrkräfte sind häufig unzufrieden mit den Schulbüchern. Das hat nicht selten damit zu tun, dass sich ihre Bedürfnisse und Wünsche nicht ausreichend in den Schulbüchern widerspiegeln und dass viele der Meinung sind, dass Schulbücher häufig von Theoretikern entwickelt werden, die wenig Erfahrung mit der tatsächlichen Schulrealität haben. Um einen tieferen Einblick in das Thema Materialproduktion, Materialauswahl, Materialevaluierung, Materialadaptierung und die Zusammenarbeit zwischen den an der Materialentwicklung und -verwendung beteiligten Akteuren zu erhalten, wurde ein fünfköpfiges Autorenteam eines österreichischen Englischlehrwerks für die Sekundarstufe II, sowie sechs Lehrer*innen, die dieses Lehrwerk in ihrem Unterricht verwenden, befragt. Die Daten wurden mittels leitfadengestützter Interviews gesammelt. Insgesamt wurden acht Stunden und 15 Minuten an Interviewdaten mittels qualitativer Inhaltsanalyse mit Unterstützung der Software MAXQDA analysiert. Das Ergebnis zeigt, dass die befragten Lehrer*innen mit dem Lehrwerk weitgehend zufrieden sind. Es scheint als ob diese hohe Zufriedenheit damit zusammenhängt, dass sich die Bedürfnisse und Wünsche der Lehrer*innen weitgehend mit den Richtlinien und den Gestaltungsprinzipien der Autor*innen decken. Weiters könnte die gelungene Zusammensetzung des Autorenteams, das über viel Lehrerfahrung und fachdidaktische Kompetenz verfügt, zu dem Erfolg beigetragen haben. Darüber hinaus legen die Ergebnisse der Studie nahe, dass die Mehrheit der Autor*innen und Lehrer*innen einer verstärkten Zusammenarbeit und der Ausweitung von Evaluierung- und Feedbackprozessen sehr positiv gegenüberstehen. Knappe Fristen und begrenzte zeitliche Ressourcen scheinen jedoch eine praktische Umsetzung unmöglich zu machen. Das Ergebnis deutet darauf hin, dass eine Veränderung der externen Rahmenbedingungen seitens der Verlage, Forschungsinstitute und Schulen, sowie ein verstärkter Fokus auf die Erstellung, Evaluierung und Adaptierung von Lehr- und Lernmaterialien in der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften die Zusammenarbeit zwischen Forschung, Schulbuchautor*innen und Lehrkräften begünstigen würden und somit die Qualität von Englischlehrbüchern verbessert werden könnte.
It is widely acknowledged that coursebooks play a central role in the ELT classroom. A number of studies have examined the development of materials for global coursebooks; however, there have been few empirical investigations into how writers actually go about writing local coursebooks and into how various stakeholders collaborate in the development process of local coursebooks. Teachers are frequently dissatisfied and frustrated with the coursebooks they use. A widely held view among teachers is that their needs and wants are not being adequately met and that coursebooks are frequently developed by theorists with little knowledge of everyday teaching practice. To gain a deeper insight into the topic of materials production, materials selection, materials evaluation, materials adaptation and collaboration between stakeholders involved in materials development, data was collected from five materials writers and six teachers. The instruments for data collection were two different sets of semi-structured interviews. A total of eight hours and 15 minutes of interview data was analysed by means of qualitative content analysis using MAXQDA. The data shows a high level of teacher satisfaction with the Austrian coursebook. It seems that this is linked to a strong convergence of teacher needs, guidelines and design principles shaping the coursebook development process. Moreover, the materials writing team has extensive teaching experience and methodological competencies. Furthermore, the findings of the study undertaken suggest that the majority of both materials writers and teachers have a positive attitude towards strengthening collaboration and extending evaluation and feedback processes. However, tight deadlines and time restraints seem to make this impossible to implement in practice. The outcome implies that a change in the external frameworks on the part of publishers, research institutes and schools, as well as the expansion of teacher education of future and practicing teachers in materials development can enhance the collaboration between research, materials writers and teachers and thus the quality of ELT coursebooks.
Schulbücher sind zentraler Bestandteil des Englischunterrichts und spielen somit eine wichtige Rolle im Fremdsprachenerwerb. Einige Studien haben die Entwicklung, Evaluierung und Adaptierung von internationalen Schulbuchreihen für den Englischunterricht untersucht. Bislang gibt es aber nur sehr wenige empirische Studien darüber, wie der Entstehungsprozess von nationalen Schulbüchern aussieht und wie verschiedene Interessensgruppen am Entwicklungsprozess zusammenarbeiten. Lehrkräfte sind häufig unzufrieden mit den Schulbüchern. Das hat nicht selten damit zu tun, dass sich ihre Bedürfnisse und Wünsche nicht ausreichend in den Schulbüchern widerspiegeln und dass viele der Meinung sind, dass Schulbücher häufig von Theoretikern entwickelt werden, die wenig Erfahrung mit der tatsächlichen Schulrealität haben. Um einen tieferen Einblick in das Thema Materialproduktion, Materialauswahl, Materialevaluierung, Materialadaptierung und die Zusammenarbeit zwischen den an der Materialentwicklung und -verwendung beteiligten Akteuren zu erhalten, wurde ein fünfköpfiges Autorenteam eines österreichischen Englischlehrwerks für die Sekundarstufe II, sowie sechs Lehrer*innen, die dieses Lehrwerk in ihrem Unterricht verwenden, befragt. Die Daten wurden mittels leitfadengestützter Interviews gesammelt. Insgesamt wurden acht Stunden und 15 Minuten an Interviewdaten mittels qualitativer Inhaltsanalyse mit Unterstützung der Software MAXQDA analysiert. Das Ergebnis zeigt, dass die befragten Lehrer*innen mit dem Lehrwerk weitgehend zufrieden sind. Es scheint als ob diese hohe Zufriedenheit damit zusammenhängt, dass sich die Bedürfnisse und Wünsche der Lehrer*innen weitgehend mit den Richtlinien und den Gestaltungsprinzipien der Autor*innen decken. Weiters könnte die gelungene Zusammensetzung des Autorenteams, das über viel Lehrerfahrung und fachdidaktische Kompetenz verfügt, zu dem Erfolg beigetragen haben. Darüber hinaus legen die Ergebnisse der Studie nahe, dass die Mehrheit der Autor*innen und Lehrer*innen einer verstärkten Zusammenarbeit und der Ausweitung von Evaluierung- und Feedbackprozessen sehr positiv gegenüberstehen. Knappe Fristen und begrenzte zeitliche Ressourcen scheinen jedoch eine praktische Umsetzung unmöglich zu machen. Das Ergebnis deutet darauf hin, dass eine Veränderung der externen Rahmenbedingungen seitens der Verlage, Forschungsinstitute und Schulen, sowie ein verstärkter Fokus auf die Erstellung, Evaluierung und Adaptierung von Lehr- und Lernmaterialien in der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften die Zusammenarbeit zwischen Forschung, Schulbuchautor*innen und Lehrkräften begünstigen würden und somit die Qualität von Englischlehrbüchern verbessert werden könnte.
It is widely acknowledged that coursebooks play a central role in the ELT classroom. A number of studies have examined the development of materials for global coursebooks; however, there have been few empirical investigations into how writers actually go about writing local coursebooks and into how various stakeholders collaborate in the development process of local coursebooks. Teachers are frequently dissatisfied and frustrated with the coursebooks they use. A widely held view among teachers is that their needs and wants are not being adequately met and that coursebooks are frequently developed by theorists with little knowledge of everyday teaching practice. To gain a deeper insight into the topic of materials production, materials selection, materials evaluation, materials adaptation and collaboration between stakeholders involved in materials development, data was collected from five materials writers and six teachers. The instruments for data collection were two different sets of semi-structured interviews. A total of eight hours and 15 minutes of interview data was analysed by means of qualitative content analysis using MAXQDA. The data shows a high level of teacher satisfaction with the Austrian coursebook. It seems that this is linked to a strong convergence of teacher needs, guidelines and design principles shaping the coursebook development process. Moreover, the materials writing team has extensive teaching experience and methodological competencies. Furthermore, the findings of the study undertaken suggest that the majority of both materials writers and teachers have a positive attitude towards strengthening collaboration and extending evaluation and feedback processes. However, tight deadlines and time restraints seem to make this impossible to implement in practice. The outcome implies that a change in the external frameworks on the part of publishers, research institutes and schools, as well as the expansion of teacher education of future and practicing teachers in materials development can enhance the collaboration between research, materials writers and teachers and thus the quality of ELT coursebooks.