You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1394538
Title (eng)
Media bias on issue ownership perceptions
Author
Manuel Scharrer
Adviser
Markus Wagner
Assessor
Markus Wagner
Abstract (deu)
Politischer Wettbewerb zwischen Parteien vollzieht sich bis zu einem gewissen Grad entlang verschiedener politischer Themen („issues“). Wie die einzelnen Parteien mit den jeweiligen Themen verbunden sind, folgt dabei bestimmten Mustern. Manche Parteien werden häufiger mit einem Thema assoziiert als andere oder als kompetenter als ihre politischen Mitbewerber eingeschätzt, um mit dem jeweiligen Thema umzugehen. Diese Muster werden mit dem Begriff Themenführerschaft („issue ownership“) beschrieben. Diese Masterarbeit untersucht ob und unter welchen Umständen die Wahrnehmungen solcher Themenführerschaften durch den Konsum unausgewogener Medienberichterstattung beeinflusst wird. Unter unausgewogener Medienberichterstattung („media bias“) wird in diesem Zusammenhang eine ungleiche Behandlung von politischen Akteuren verstanden, die sich weder auf strukturelle Unterschiede zwischen Partien zurückführen lässt, noch auf Unterschiede in den Kommunikationsaktivitäten der Parteien selbst. Ein solcher Einfluss wird erwartet, wenn Parteien in der Medienberichterstattung über ein Thema sichtbarer sind oder besser bewertet werden als ihre Mitbewerber und diese Berichterstattung auf Rezipienten trifft, die dafür empfänglich sind (z.B. Personen ohne existierende Wahrnehmung bezüglich ‚Themenführerschaft‘ oder Personen mit einem hohem Medienvertrauen). Diese Erwartung wird in dieser Masterarbeit im Kontext des österreichischen Nationalratswahlkampfes 2017 untersucht, indem Inhaltsanalysen der Zeitungsberichterstattung und der Kommunikationsaktivitäten der Partien mit Umfragedaten verknüpft werden (AUTNES 2017). Mittels konditionaler logistischer Regressionen (mit einer verzögerten abhängigen Variablen) wird dabei die Wahrscheinlichkeit bestimmt, dass eine Partei (SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grüne, NEOS, Liste Pilz) als ‚Themenführer‘ (Assoziation oder Kompetenz) von sieben verschiedenen Themen wahrgenommen wird („Arbeitsmarkt und Beschäftigung“, „Zuwanderung“, „Europäische Integration“, „Wirtschaftspolitik“, „Umweltpolitik“, „Korruption“, „Pensionen“). Die Ergebnisse zeigen, dass Zeitungen sich darin unterscheiden, wie sie Parteien in ihrer Berichterstattung über bestimmte Themen behandeln, so dass Zeitungsleser mit unterschiedlichen Informationen über die V erbindung zwischen Parteien und Themen konfrontiert sind. Allerdings hat diese Berichterstattung nur für bestimmte Gruppen einen signifikanten Effekt auf die Wahrnehmung von Themenführerschaften. Ob Personen bereits -133- etablierte Vorstellungen darüber haben, welche Parteien sie mit einem Thema assoziieren oder welcher Partei sie die meiste Kompetenz bei einem Thema zuschreiben, sowie das Ausmaß ihrer Parteienambivalenz, ihres Medienvertrauens und ihrer politischen Gewandtheit („political sophistication“), wirken sich darauf aus, ob sie durch ‚unausgewogene Medienberichterstattung‘ beeinflusst werden können oder nicht. Welche Merkmale in diesem Kontext von Bedeutung sind und auf welche Art und Weise, variiert jedoch zwischen den verschiedenen Themen, sowie zwischen den unterschiedlichen Merkmalen der Berichterstattung (Sichtbarkeit und Bewertung der Parteien).
Abstract (eng)
Political competition, at least to some extent, means competition between political actors regarding different political issues. However, the connection between parties and issues follows specific patterns. Some parties are more likely to be associated with an issue or perceived as more competent in dealing with it than their competitors. These patterns are described by the concept of ‘issue ownership’. This master thesis examines whether and under which circumstances ‘issue ownership’ perceptions are ‘biased’ by a person’s news media consumption. In this context ‘media bias’ is defined as a deviation of an equal treatment of parties in political coverage, that is neither a pure reflection of structural differences between parties, nor a reflection of parties’ own communication activities. Such ‘bias’ is expected when susceptible recipients (e.g., people with no preexisting issue ownership perceptions or a high level of media trust) are exposed to an issue-specific coverage in which some parties are more visible and better evaluated than their competitors. To empirically investigate this expectation, I combine content analyses of newspaper coverage and party communication activities with survey data, in context of the 2017 Austrian election campaign (AUTNES 2017). Conditional logistic regression models with a lagged dependent variable are used to estimate the likelihood of a party (SPÖ, ÖVP, FPÖ, The Greens, Liste Pilz) to be perceived as associative or competence issue owner of seven different issues (‘Job Market and Employment’, ‘Immigration’, ‘European Integration’, ‘Economy’, ‘Environment’, ‘Corruption’, ‘Pensions’). The results show that newspapers differed in how they have reported about parties in their coverage of specific issues, so that respondents were exposed to different information about the connection between parties and issues. However, a significant effect of this coverage in terms of ‘media bias’ is not found across the board, but only among specific groups. Attitudinal predispositions like preexisting issue ownership perceptions, party ambivalence, media trust or political sophistication enhance or limit a person’s susceptibility to ‘media bias’. But which kind of predispositions are important in this matter and how differs between issues and for different types of ‘media bias’ (visibility and tonality).
Keywords (eng)
Issue ownershipmedia biasAustrian election campaign 2017
Keywords (deu)
ThemenführerschaftMedienberichterstattungNationalratswahlkampf 2017
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1394538
rdau:P60550 (deu)
134 Seiten : Diagramme
Number of pages
134
Members (1)
Title (eng)
Media bias on issue ownership perceptions
Author
Manuel Scharrer
Abstract (deu)
Politischer Wettbewerb zwischen Parteien vollzieht sich bis zu einem gewissen Grad entlang verschiedener politischer Themen („issues“). Wie die einzelnen Parteien mit den jeweiligen Themen verbunden sind, folgt dabei bestimmten Mustern. Manche Parteien werden häufiger mit einem Thema assoziiert als andere oder als kompetenter als ihre politischen Mitbewerber eingeschätzt, um mit dem jeweiligen Thema umzugehen. Diese Muster werden mit dem Begriff Themenführerschaft („issue ownership“) beschrieben. Diese Masterarbeit untersucht ob und unter welchen Umständen die Wahrnehmungen solcher Themenführerschaften durch den Konsum unausgewogener Medienberichterstattung beeinflusst wird. Unter unausgewogener Medienberichterstattung („media bias“) wird in diesem Zusammenhang eine ungleiche Behandlung von politischen Akteuren verstanden, die sich weder auf strukturelle Unterschiede zwischen Partien zurückführen lässt, noch auf Unterschiede in den Kommunikationsaktivitäten der Parteien selbst. Ein solcher Einfluss wird erwartet, wenn Parteien in der Medienberichterstattung über ein Thema sichtbarer sind oder besser bewertet werden als ihre Mitbewerber und diese Berichterstattung auf Rezipienten trifft, die dafür empfänglich sind (z.B. Personen ohne existierende Wahrnehmung bezüglich ‚Themenführerschaft‘ oder Personen mit einem hohem Medienvertrauen). Diese Erwartung wird in dieser Masterarbeit im Kontext des österreichischen Nationalratswahlkampfes 2017 untersucht, indem Inhaltsanalysen der Zeitungsberichterstattung und der Kommunikationsaktivitäten der Partien mit Umfragedaten verknüpft werden (AUTNES 2017). Mittels konditionaler logistischer Regressionen (mit einer verzögerten abhängigen Variablen) wird dabei die Wahrscheinlichkeit bestimmt, dass eine Partei (SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grüne, NEOS, Liste Pilz) als ‚Themenführer‘ (Assoziation oder Kompetenz) von sieben verschiedenen Themen wahrgenommen wird („Arbeitsmarkt und Beschäftigung“, „Zuwanderung“, „Europäische Integration“, „Wirtschaftspolitik“, „Umweltpolitik“, „Korruption“, „Pensionen“). Die Ergebnisse zeigen, dass Zeitungen sich darin unterscheiden, wie sie Parteien in ihrer Berichterstattung über bestimmte Themen behandeln, so dass Zeitungsleser mit unterschiedlichen Informationen über die V erbindung zwischen Parteien und Themen konfrontiert sind. Allerdings hat diese Berichterstattung nur für bestimmte Gruppen einen signifikanten Effekt auf die Wahrnehmung von Themenführerschaften. Ob Personen bereits -133- etablierte Vorstellungen darüber haben, welche Parteien sie mit einem Thema assoziieren oder welcher Partei sie die meiste Kompetenz bei einem Thema zuschreiben, sowie das Ausmaß ihrer Parteienambivalenz, ihres Medienvertrauens und ihrer politischen Gewandtheit („political sophistication“), wirken sich darauf aus, ob sie durch ‚unausgewogene Medienberichterstattung‘ beeinflusst werden können oder nicht. Welche Merkmale in diesem Kontext von Bedeutung sind und auf welche Art und Weise, variiert jedoch zwischen den verschiedenen Themen, sowie zwischen den unterschiedlichen Merkmalen der Berichterstattung (Sichtbarkeit und Bewertung der Parteien).
Abstract (eng)
Political competition, at least to some extent, means competition between political actors regarding different political issues. However, the connection between parties and issues follows specific patterns. Some parties are more likely to be associated with an issue or perceived as more competent in dealing with it than their competitors. These patterns are described by the concept of ‘issue ownership’. This master thesis examines whether and under which circumstances ‘issue ownership’ perceptions are ‘biased’ by a person’s news media consumption. In this context ‘media bias’ is defined as a deviation of an equal treatment of parties in political coverage, that is neither a pure reflection of structural differences between parties, nor a reflection of parties’ own communication activities. Such ‘bias’ is expected when susceptible recipients (e.g., people with no preexisting issue ownership perceptions or a high level of media trust) are exposed to an issue-specific coverage in which some parties are more visible and better evaluated than their competitors. To empirically investigate this expectation, I combine content analyses of newspaper coverage and party communication activities with survey data, in context of the 2017 Austrian election campaign (AUTNES 2017). Conditional logistic regression models with a lagged dependent variable are used to estimate the likelihood of a party (SPÖ, ÖVP, FPÖ, The Greens, Liste Pilz) to be perceived as associative or competence issue owner of seven different issues (‘Job Market and Employment’, ‘Immigration’, ‘European Integration’, ‘Economy’, ‘Environment’, ‘Corruption’, ‘Pensions’). The results show that newspapers differed in how they have reported about parties in their coverage of specific issues, so that respondents were exposed to different information about the connection between parties and issues. However, a significant effect of this coverage in terms of ‘media bias’ is not found across the board, but only among specific groups. Attitudinal predispositions like preexisting issue ownership perceptions, party ambivalence, media trust or political sophistication enhance or limit a person’s susceptibility to ‘media bias’. But which kind of predispositions are important in this matter and how differs between issues and for different types of ‘media bias’ (visibility and tonality).
Keywords (eng)
Issue ownershipmedia biasAustrian election campaign 2017
Keywords (deu)
ThemenführerschaftMedienberichterstattungNationalratswahlkampf 2017
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1394539
Number of pages
134