Abstract (deu)
Jugendkriminalität ist bestimmt kein neues Phänomen. Medien greifen oftmals Vorkommnisse der Jugend auf, die den Anschein hinterlassen, dass Jugendliche bereitwillig Regeln und Gesetze brechen würden. Deshalb ist das Ziel dieser Arbeit herauszufinden, wie sich der Diskurs der Jugendkriminalität in den Tageszeitungen seit dem 2. Weltkrieg entwickelt hat und welche Themenkonjunkturen erkennbar werden. In diesem Zusammenhang nimmt vorrangig der mediale Diskurs eine wichtige Rolle ein und auch die Kriminalisierungstheorie des Labeling Approachs, der Kriminalität als eine Zuschreibung begreift. Als Forschungsperspektive wird die sozialwissenschaftliche Diskursforschung eingenommen, die es ermöglicht Jugendkriminalität als diskursives Ereignis zu erfassen. Durch die auftretenden MeinungsträgerInnen im medialen Diskurs und die gekonnte journalistische Sprache verfestigen sich die Vorstellungen über die Jugend rasch in der Gesellschaft. Neben der eigens erhobenen Längsschnittstudie wird auch auf wissenschaftliche Erkenntnisse und Kriminalitätsstatistiken zurückgegriffen. Dadurch kann das Konstrukt Jugendkriminalität besser dargestellt werden. Bedeutend für die Jugendkriminalität als zeitlich wandelbares Phänomen sind die gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen. Die beschriebene Sicherheitsgesellschaft von Garland (2001) verdeutlicht außerdem die aufkommende Punitivität und zeigt wie sich der Trend der Straflust entwickeln konnte. Die nachfolgende Arbeit steht nicht repräsentativ für die gesamte Presse bzw. Bevölkerung.