Abstract (deu)
Mittels Feldexperiment sollte erforscht werden, ob es Zusammenhänge zwi-schen der Art der Anleitung einer Outdoor-Aufgabenstellung und der kollektiven Selbstwirksamkeitserwartung einer nicht strukturierten Trainingsgruppe gibt. Dafür wurden rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zwanzig willkürlich zusammengestellten Trainingsgruppen für einen Halbtag durch ein Trainerteam begleitet und zu drei Messzeitpunkten (prä, post, follow-up) mittels Onlinefrage-bogen via Smartphone befragt.
Das 51 Items umfassende Messinstrument wurde vom Autor selbst zusammen-gestellt und pregetestet. Für die Fragestellung zur kollektiven Selbstwirksam-keitserwartung diente ein Instrument von Trippel (2012, S. 87) als Vorlage.
Jede Trainingsgruppe wurde von einer Beobachtungsperson begleitet. Diese füllte einen vorgegebenen Beobachtungsbogen aus und so wurden die Ein-schätzungen der Teammitglieder mit dieser Außensicht verglichen.
Untersucht wurde, ob sich Gruppen, welche direktiv angeleitet wurden von je-nen unterschieden, welche coachend instruiert wurden. Jeweils die Hälfte der trainierten Gruppen wurde daher auf die direktive und die andere Hälfte auf die coachende Art angeleitet.
Die Stichprobe setzte sich hauptsächlich aus männlichen Studierenden der Theresianischen Militärakademie unter 25 Jahren zusammen. Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus zivilen Firmen und Institutionen waren nur zu 13,5% ver-treten. Dieser Umstand war der COVID-19 bedingten Verschiebung der For-schungsarbeit von März auf September 2020 geschuldet und beeinflusste die Ergebnisse aus Sicht des Autors erheblich. Die für die eigentliche Studie im März angemeldete Stichprobe war sowohl vom Alter, als auch vom Geschlecht und dem Bildungsstand deutlich heterogener und stammte zu mehr als 2/3 aus diversen zivilen Institutionen und Firmen.
Es konnte kein Einfluss der Anleitungsart auf die kollektive Selbstwirksamkeits-erwartung nachgewiesen werden. Lediglich bei der Selbsteinschätzung bezüg-lich der Performance und der benötigten Zeit für die Erfüllung der Aufgabenstel-lung gab es signifikante Unterschiede zwischen den direktiv bzw. coachend an-geleiteten Trainingsgruppen.
Der Umstand ob es sich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmer um Militärs oder um Zivilistinnen und Zivilisten handelte, förderte teils interessante Unter-schiede bezüglich des Zweckes der Aufgabenstellung und den mit der Umset-zung verbundener Empfindungen zu Tage.