Abstract (deu)
Der Feldhamster gehört zu den vorratssammelnden Winterschläfern und zeigt große individuelle Unterschiede im Winterschlafverhalten, welche vermutlich mit der Qualität der Vorräte zusammenhängen. Ziel dieser Studie ist es eine neue, nicht-invasive Methode zur Untersuchung der Ernährungsweise von Feldhamstern zu validieren. Dafür wurden massenspektroskopische Analysen spezifischer Peptidmuster von im Kot ausgeschiedenen Pflanzenteilen herangezogen. Hamster wurden unter kontrollierten Bedingungen mit bestimmten Mengen ausgewählter Futtersorten gefüttert. Kotproben wurden gesammelt, aus denen mittels Urea Proteine extrahiert und mit dem Massenspektrometer analysiert wurden. Mit Hilfe des Programm ProtMAX, hat ein Algorithmus die Spektralzählungen aller Peptidmerkmale mit dem gleichen Masse-Ladungs-Verhältnis (m/z) bei einer bestimmten Retentionszeit zusammengefasst. Dadurch können Peptidmerkmale, selbst ohne vorherige Identifikation, weiter analysiert werden. Dieser daten-unabhängige Ansatz heißt Mass Accuracy Precursor Alignment (MAPA). Nach anschließendem Filtern nach bestimmten Peptidmerkmalen, entsteht ein eigener peptide-mass-fingerprint (PMF) für jede Futtersorte. Ebenfalls wurden auch Peptidmerkmale, die in allen Proben vorkamen, als potentiell hamsterspezifische PMFs zusammengefasst, die dann eventuell zur Arterkennung verwendet werden können. Mit diesen PMFs haben wir pflanzenspezifische Biomarker kreiert, die zur Identifikation verdauter Pflanzenarten verwendet werden können und es ermöglichen dadurch die konsumierte Nahrung zu rekonstruieren. Mit Hilfe dieser Methode kann zwischen gelagerten und konsumierten Nahrungsbestandteilen unterschieden werden, wodurch individuelle Nahrungs- und Überwinterungsstrategien verglichen werden können. Die Verwendung dieser Technik in der Analyse von Hamsterkot, bei wildlebenden Hamstern, könnte die Kenntnisse über das Ernährungsverhalten der Feldhamster, insbesondere deren Umgang mit Nahrungsvorräten während des Winters, erweitern, was den Erfolg von Management- und Wiederansiedlungsprojekten entscheidend verbessern könnte.