Abstract (deu)
Bedingt durch die COVID-19 Pandemie haben im Jahr 2020 österreich- und deutschlandweite Regierungsmaßnahmen zu immer wiederkehrenden Lockdowns und Schließungen in diversen gesellschaftlichen Bereichen geführt (Huber et al. 2020, 8). Vor allem der Bereich Bildung war essenziell davon betroffen, da alle Schulen auf Homeschooling umstellen mussten (Bildungsministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, 2020). Während insbesondere ab der Sekundarstufe 1 vermehrt mit digitalen Medien gearbeitet wurde, lag der Fokus der Primarstufe verstärkt auf analogen Medien (Huber et al. 2020, 73). Es bedurfte einer Umstrukturierung sowie einem Umdenken von Seiten der Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern (Gerhardts et al. 2020, 1). Insbesondere die sozialen Beziehungen zu den Peers und Lehrkräften zeigt, wie wichtig diese für das emotionale Erleben von Schüler*innen sind (Markus & Schwab 2021, 351). Emotionen spielen im schulischen Kontext eine bedeutende Rolle (Datler 2012, 11). Faktoren, die Einfluss auf das emotionale Erleben haben, können divers sein. Für Schüler*innen sind aber vor allem die Lebensbereiche Familie, Peers und Schule von Bedeutung (Eder 2005, 18). Das Fehlen des physischen Kontakts über einen längeren Zeitraum ist ein zentraler Faktor, welcher einen bedeutenden Einfluss auf die Psyche von Schüler*innen hat (Pollerhof, 2020).
In der vorliegenden Masterarbeit wurde demnach das emotionale Erleben von 352 Schüler*innen aus Österreich und Deutschland wie auch mögliche Zusammenhänge zwischen dem emotionalen Erleben und dem Vermissen von Peers und Lehrkräften während des ersten Lockdowns von März bis Mai 2020 untersucht und diskutiert. Für die Erfassung des emotionalen Erlebens der Schüler*innen zwischen 10 und 20 Jahren, wurde im Zuge des INCL-LEA-STEP Forschungsprojekts (Schwab, Lindner & Kast, 2020) auf die PANAS Skala (Schallberger, 2005; Watson, Clark & Tellegen, 1988) zurückgegriffen sowie mittels Korrelationsanalysen der Zusammenhang zum Vermissen von Peers und Lehrkräften berechnet. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Peers signifikant stärker vermisst werden als Lehrkräfte und dass es einen Zusammenhang zwischen dem emotionalen Erleben und dem Vermissen von Peers gibt. Darüber hinaus konnte ein geschlechtsspezifischer Unterschied im Hinblick auf das Vermissen von Peers und Lehrkräften festgestellt werden. Mit den gewonnenen Ergebnissen werden weitere Anregungen für die Forschung im Bereich Schule geliefert.