Abstract (deu)
Diese Arbeit untersucht die Wahrnehmung verschiedener Familientypen unter der österreichischen
Wohnbevölkerung zwischen 20 und 39 Jahren. Sie basiert auf dem Leitbildansatz, wie er von
Norbert F. Schneider und seiner Forschungsgruppe im Jahr 2014 angewandt wurde. Die Daten
dieser repräsentativen Studie wurden im späten Frühling / frühen Sommer des Jahres 2020 im
Rahmen einer telefonischen Umfrage (n = 297) erhoben.
Hauptziel dieser Arbeit ist darzustellen, welche Konstellationen die RespondentInnen als Familie
betrachten. Entsprechend fiel die Akzeptanz der Familientypen in absteigender Reihenfolge
folgendermaßen aus: Paare mit Kindern und Alleinerziehende wurden am häufigsten als Familie
gesehen. Ebenso ist die Anerkennung höher, wenn die Eltern / das Paar verheiratet sind. Der Unterschied zwischen heterosexuellen und homosexuellen Eltern ist demgegenüber geringer, wobei
heterosexuelle Formen öfter als Familie eingeschätzt werden. Unabhängig dessen hat in etwa eine
von fünf Personen jede vorgestellte Familienform auch als Familie angesehen.
Zusätzlich konnte eine Reihe an Faktoren ausgemacht werden, welche zur Bestimmung der
Akzeptanz von unterschiedlichen Typen homosexueller Familien genutzt werden konnten. Eine
hohe formale Bildung, hohe Zufriedenheit mit dem verfügbaren Einkommen und das
Zusammenleben mit einem Partner / einer Partnerin geht mit einer steigenden Wahrscheinlichkeit
einher, dass homosexuelle Familienformen als Familie angesehen werden. Demgegenüber war bei
einer hohen subjektiven Religiosität, Elternschaft sowie der Zustimmung zu bestimmten
Einstellungsfragen, eine Abnahme der Akzeptanz zu beobachten.