Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit setzt sich mit dem Phänomen, dass auch vermeintlich objektive und evidenz-basierte Forschung eher präskriptiv als rein deskriptiv arbeitet, auseinander. Am Beispiel der OECD-Bildungsforschung und der Weltkulturtheorie nach John W. Meyer konnte dargestellt werden, dass diese Form der globalen Erziehungsforschung das Phänomen ihrer Untersuchung, also eine Form von Globalisierung, eher hervorbringt als rein zu beschreiben. Um diese These zu beweisen zu können wurde eine historisch-diskursive Forschungshaltung angenommen. Die Geschichte der OECD wurde von ihrer Gründung 1961 bis zur ersten PI-SA-Testung 2000 nachgezeichnet. Die Theoriegeschichte der Weltkultur wurde seit den 1970er bis frühen 2000er Jahre dargestellt. Im Anschluss wurde gegenseitige Inbezugnahmen offengelegt. Dabei wurde dargestellt, dass sich beide Akteure einer spezifischen Sprache bedienen, welche ihren Ursprung in der vom Kalten Krieg geprägten US-amerikanischen Gesellschaft der 1950-1980er hat und beide eher eine Geschichte der US-amerikanischen Hegemonie verbreiten, als rein deskriptiv-wissenschaftlich zu agieren. Durch die Behandlung dieser beiden großen Themenblöcke konnte die eingangs aufgestellte These bestätigt werden.