In der vorliegenden Masterarbeit untersuche ich das „westliche“ Schlankheitsideal und seine vergeschlechtlichten und gesellschaftstheoretischen Implikationen. Anhand einer systematischen Literaturrecherche nach Booth et al (2016) zur aktuellen Literatur des Schlankheitsideals zeige ich Forschungslücken auf, die ich mit der theoretischen Herangehensweise von Regina Becker-Schmidt schließen werde. Das Schlankheitsideal wird in der aktuellen Literatur maßgeblich auf einer diskurstheoretischen Ebene verhandelt, bei der es um Mechanismen und Auswirkungen des Ideals auf Subjekte geht. Schlankheit wird als Teil des „westlichen“ Idealsubjekts betrachtet, das sich über Normalisierungs- und Disziplinierungsprozesse konstituiert. In Schlankheit werden auf der einen Seite scheinbar Attribute, wie Willensstärke, Selbstoptimierung, Autonomie und Gesundheit verkörpert. Auf der anderen Seite festigt das Schlankheitsideal die hierarchische Geschlechterordnung, da es Kontrolle über den ‚weiblichen‘ Körper ausübt. Mit Becker-Schmidt werde ich materielle Triebkräfte aufzeigen, auf denen das Schlankheitsideal aufbaut. Außerdem werde ich es in einen gesamtgesellschaftlichen Funktionszusammenhang einbetten und in Becker-Schmidts Analyse von Lohnarbeit, Ausbeutung, Geschlecht und Herrschaft einordnen. Das vergeschlechtlichte Schlankheitsideal ist funktional in die Gesellschaft eingefasst und steht in relationalem Verhältnis zu anderen gesellschaftlichen Elementen. Im Streben nach Schlankheit drückt sich beispielsweise die „doppelte Vergesellschaftung von Frauen“ aus, die sowohl Lohnarbeit als auch unbezahlte Hausarbeit verrichten. Diese individuelle Doppelbelastung trägt zur Aufrechterhaltung des Systems bei, in dem das Schlankheitsideal die gesellschaftlichen Sphären verbindet, Herrschaftsverhältnisse verschleiert und aufrechterhält.
In this master's thesis, I examine the "western" ideal of slenderness and its gendered and social theoretical implications. Using a systematic literature review based on Booth et al (2016), I identify research gaps in the current literature of the ideal of slenderness that I will fill using Regina Becker-Schmidt's theoretical approach. The ideal of slenderness is significantly negotiated in the current literature on a discourse-theoretical level, which is concerned with mechanisms and effects of the ideal on subjects. Slenderness is seen as part of the "western" idealized subject, which is constituted through processes of normalization and discipline. In slenderness attributes such as willpower, self-optimization, autonomy, and health are seemingly embodied. Further, the slenderness ideal consolidates the hierarchical gender order, as it exerts control over the 'female' body. With Becker-Schmidt, I will identify material drivers on which the slimming ideal is built. Furthermore, I will embed it in an overall social functional context and place it in Becker-Schmidt's analysis of wage labor, exploitation, gender, and domination. The gendered ideal of slenderness is functionally embedded in society and relationally connected to other social elements. For example, the pursuit of thinness expresses the "double socialization of women" who perform both wage labor and unpaid domestic work. This individual double burden contributes to the maintenance of the system in which the slenderness ideal connects the social spheres, veiling and maintaining relations of domination.
In der vorliegenden Masterarbeit untersuche ich das „westliche“ Schlankheitsideal und seine vergeschlechtlichten und gesellschaftstheoretischen Implikationen. Anhand einer systematischen Literaturrecherche nach Booth et al (2016) zur aktuellen Literatur des Schlankheitsideals zeige ich Forschungslücken auf, die ich mit der theoretischen Herangehensweise von Regina Becker-Schmidt schließen werde. Das Schlankheitsideal wird in der aktuellen Literatur maßgeblich auf einer diskurstheoretischen Ebene verhandelt, bei der es um Mechanismen und Auswirkungen des Ideals auf Subjekte geht. Schlankheit wird als Teil des „westlichen“ Idealsubjekts betrachtet, das sich über Normalisierungs- und Disziplinierungsprozesse konstituiert. In Schlankheit werden auf der einen Seite scheinbar Attribute, wie Willensstärke, Selbstoptimierung, Autonomie und Gesundheit verkörpert. Auf der anderen Seite festigt das Schlankheitsideal die hierarchische Geschlechterordnung, da es Kontrolle über den ‚weiblichen‘ Körper ausübt. Mit Becker-Schmidt werde ich materielle Triebkräfte aufzeigen, auf denen das Schlankheitsideal aufbaut. Außerdem werde ich es in einen gesamtgesellschaftlichen Funktionszusammenhang einbetten und in Becker-Schmidts Analyse von Lohnarbeit, Ausbeutung, Geschlecht und Herrschaft einordnen. Das vergeschlechtlichte Schlankheitsideal ist funktional in die Gesellschaft eingefasst und steht in relationalem Verhältnis zu anderen gesellschaftlichen Elementen. Im Streben nach Schlankheit drückt sich beispielsweise die „doppelte Vergesellschaftung von Frauen“ aus, die sowohl Lohnarbeit als auch unbezahlte Hausarbeit verrichten. Diese individuelle Doppelbelastung trägt zur Aufrechterhaltung des Systems bei, in dem das Schlankheitsideal die gesellschaftlichen Sphären verbindet, Herrschaftsverhältnisse verschleiert und aufrechterhält.
In this master's thesis, I examine the "western" ideal of slenderness and its gendered and social theoretical implications. Using a systematic literature review based on Booth et al (2016), I identify research gaps in the current literature of the ideal of slenderness that I will fill using Regina Becker-Schmidt's theoretical approach. The ideal of slenderness is significantly negotiated in the current literature on a discourse-theoretical level, which is concerned with mechanisms and effects of the ideal on subjects. Slenderness is seen as part of the "western" idealized subject, which is constituted through processes of normalization and discipline. In slenderness attributes such as willpower, self-optimization, autonomy, and health are seemingly embodied. Further, the slenderness ideal consolidates the hierarchical gender order, as it exerts control over the 'female' body. With Becker-Schmidt, I will identify material drivers on which the slimming ideal is built. Furthermore, I will embed it in an overall social functional context and place it in Becker-Schmidt's analysis of wage labor, exploitation, gender, and domination. The gendered ideal of slenderness is functionally embedded in society and relationally connected to other social elements. For example, the pursuit of thinness expresses the "double socialization of women" who perform both wage labor and unpaid domestic work. This individual double burden contributes to the maintenance of the system in which the slenderness ideal connects the social spheres, veiling and maintaining relations of domination.