Abstract (deu)
Aufgrund des hohen Anteils der Bevölkerung, der in städtischen Zentren lebt, gewinnen Städte in der Gestaltung ökologischer Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung. Daher haben Städte und deren Akteure auch in der Literatur zur erfolgreichen Governance entsprechender Übergangsprozesse, nicht zuletzt unter dem Gesichtspunkt von deren Gestaltung im Interesse sozialer Gerechtigkeit, gesteigerte Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die vorliegende Arbeit will einen Beitrag zu dieser Literatur leisten, indem das Konzept der sociotechnical imaginaries und die Perspektive der multi-level governance auf die Initiative des Stadtrats von Bristol (Großbritannien) für eine kohlenstoffarme Energiepolitik angewandt werden. Basierend auf einer Analyse von Publikationen des Stadtrats legt die Arbeit das aufkommende sociotechnical imaginary eines Wandels dar, der Nachhaltigkeit, Energie im Überfluss, soziale Transformation, ökonomische Stärke und eine Stadt in Weltführerschaft bringen wird – alles durch die Einführung einiger weniger Schlüsseltechnologien. Diese Ziele spiegeln die Rolle wider, die der Stadtrat von Bristol für sich als Regierungsorgan vorstellt, und die Mehrebenenanalyse zeigt, dass dieses sociotechnical imaginary mit einer Form der Stadtverwaltung ko-produziert wird, die zunehmend kooperativ ist. Zusammengenommen verdeutlichen diese Perspektiven einige der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Kontingenzen, die die Visionen des Stadtrats von Bristol für ein nachhaltiges Bristol prägen, die sein Vermögen zur Verwirklichung des vorgebrachten sociotechnical imaginary abstecken, und die wichtige Implikationen für einen sozial gerechten Übergang hin zu einer kohlenstoffarmen Stadt haben.