Abstract (deu)
Die Staatsvertragsunterzeichnung ist der zentrale Gedächtnisort der Zweiten Republik. Eine
große Rolle dabei, dieses Gründungsmoment der österreichischen Geschichte im kollektiven
Gedächtnis zu verankern, spielten die Jubiläumsfeierlichkeiten alle fünf bzw. zehn Jahre. In der
vorliegenden Arbeit wird versucht, die erste groß angelegte Jubiläumsfeier 1965 als diskursives
Ereignis herauszuarbeiten und zu analysieren. Dabei wird der Ablauf der Feierlichkeiten wie
auch das kulturelle Begleitprogramm dargestellt und im historischen Kontext, sowie im Kontext
österreichischer Gedächtniskultur eingeordnet. Im Mittelpunkt steht die Frage nach dem Ereignis
des Staatsaktes und den Diskurssträngen, welche sich rund um das erste große Jubiläum der
Staatsvertragsunterzeichnung entwickelt haben. Analysiert wird der Diskurs mithilfe der
„Historischen Diskursanalyse“ nach Achim Landwehr. Ziel ist es, die prägenden diskursiven
Elemente rund um das Jubiläum 1965 auf drei Ebenen zu erfassen: auf offiziell-politischer
Ebene, der Ebene des österreichischen Pressediskurses und auf Ebene ausländischer Medien.
Dabei werden die Reden der Festgäste während des Festaktes, die österreichische Presse und die
Presse im europäischen Ausland analysiert.