Abstract (deu)
Diese Masterarbeit beschätftigt sich mit der Analyse der Inhibierung des humanen Gallensäure-Exporters, kurz bezeichnet BSEP (bile salt export pump). Dieser ABC-Transporter wurde in der Vergangenheit mit schweren arzneimittelinduzierten Leberschäden assoziiert, die oftmals erst in fortgeschrittenen klinischen Studien oder nach Markteinführung erkannt werden. Erkenntnisse über die molekularen Zusammenhänge, die zu einer Inhibierung des Transporters und damit zu einer beeinträchtigten Transportaktivität führen, wären äußerst wertvoll für die Arzneistoffforschung.
Datenbasierte Experimente, wie molekulare Deskriptorberechnungen und Clusteringmethoden, wurden implementiert, um strukturelle Unterschiede zwischen Inhibitoren und Nicht-Inhibitoren auszumachen. Die Datenanalyse zeigte eine signifikante Korrelation zwischen höherer Lipophilie und höherem Molekulargewicht und erhöhter Inhibierungsaktivität. Diese Trends unterstreichen bereits gefundene Resultate in Literaturquellen. Zusätzliche Deskriptoren, die mit Inhibierung des Transporters in Zusammenhang gebracht wurden, inkludieren höheres molares Brechungsvermögen, höhere Flexibilität und Wasserstoffbrückenakzeptoren.
Die im April 2020 veröffentlichte Apostruktur wurde zur Detektion möglicher Bindungstaschen und in weiterer Folge zur Analyse wichtiger Ligand-Protein-Interaktionen herangezogen. In dieser Arbeit wird eine mögliche orthosterische Bindungstasche vorgestellt, die vielversprechende Posen mit dem natürlichen Substrat Taurocholsäure und einer Gruppe von Inhibitoren, die eine Sulfonamid-Einheit aufweisen. Aminosäuren, die Wechselwirkungen mit dem Liganden zeigen, inkludieren den Wasserstoffbrückenakzeptor Lys30, hydrophobe Reste wie Ile245, Val248, Ile367, Ala370 und Leu371, sowie die aromatischen Reste Phe20, Phe334, Trp330 und Tyr337.
Um die vorliegende Hypothese zu validieren, müssen weitere in silico sowie in vitro Untersuchungen durchgeführt werden.