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Title (deu)
Wie inklusiv ist #MeToo?
eine intersektionale Analyse des öffentlichen Sexismus-Diskurses in ausgewählter österreichischer Qualitäts-Berichterstattung
Parallel title (eng)
How inclusive is #MeToo?
an intersectional analysis of the public sexism discourse in selected Austrian quality news paper reporting
Author
Corinna Schoinz
Adviser
Petra Herczeg
Assessor
Petra Herczeg
Abstract (deu)

»Me Too« ist seit dem Jahr 2017 wohl eines der berühmtesten Schlagworte. Schauspielerin Alyssa Milano setzte am 15. Oktober 2017 das #MeToo im Social-Media-Netzwerk Twitter ab, in dem sie folgende Worte postete: „If you’ve ever been sexually harassed or assaulted write ‘me too’ as a reply to this tweet” (Milano 2017). #MeToo, das als (feministischer) „Hashtag-Aktivismus“ (Drüeke 2015, 2019; Mendes et al. 2018, 2019) begriffen wurde, wurde quasi über Nacht zu einer globalen Bewegung und schon bald von den Massenmedien „in noch nie dagewesener Intensität aufgegriffen” (Hausbichler 2018: 12). In der vorliegenden Arbeit wurde der Versuch unternommen, einen intersektionalen Blick auf das Framing des öffentlichen #MeToo-Sexismus-Diskurses in ausgewählter österreichischer Qualitätsberichterstattung (Der Standard, Die Presse, Salzburger Nachrichten) in einem definierten Analyseeitraum von Oktober 2017 bis Oktober 2019 zu werfen. Anhand dieser Vorgehensweise sollte die vielfach vorgebrachte Frage geklärt werden: Wie inklusiv ist #MeToo? Dem lag die These zugrunde, dass Medien und Journalist*innen ein bestimmtes Maß an Macht zugesprochen wird, die sich im spezifischen Framing von Ereignissen und der Bewertung von Akteur*innen, also einer medialen Konstruktion von Wirklichkeit, äußern (Neuberger & Kapern 2013: 63f.). Als theoretisches Fundament wurden neben dem Framing-Ansatz (u.a. Entman 1993; Scheufele 2003; 2004) das Drei-Ebenen-Modell von Öffentlichkeit (Klaus 2001, 2017) und das Mehrebenenmodell von Intersektionalität (Degele & Winker 2007, 2009, 2011) gewählt. In empirischer Hinsicht wurde ein Mixed-Methods-Ansatz bzw. eine Triangulations-Studie angestrebt. Im ersten Schritt wurde eine qualitative Inhaltsanalyse zur Erfassung von Medien-Frames mit quantifizierenden Aspekten durchgeführt (Meyen et al. 2011). Im Anschluss daran wurden ausgewählte Interviews feinanalytisch mittels intersektionaler Ungleichheitsanalyse (Degele & Winker 2007, 2009, 2011) untersucht. Die methodisch-methodologische Herangehensweise wurde parallel um diskursanalytische Elemente nach der Wissenssoziologischen Diskursanalyse (WDA) von Keller (2008, 2011, 2019) ergänzt. Sämtliche Analysen wurden prozessorientiert und kategoriengeleitet (deduktiv/induktiv) nach dem Verständnis der Grounded Theory (Strauss & Corbin 1996) durchgeführt. Die Ergebnisse sind dahingehend an vorangegangene Studien anschlussfähig, als dass die #MeToo-Sexismus-Debatte vordergründig als Macht- und Geschlechterdiskurs unter dem Deckmantel eines Hollywood-Skandals geframt wurde. Die Argumentationslinien folgten in erster Linie dem Dispositiv der binären Geschlechterkonstruktion, sodass der öffentliche Diskurs kaum Raum für Akteur*innen und Themen abseits der heteronormativen Konstruktion bot. Es handelte sich eher um eine Debatte der Prominenten und Privilegierten, wobei der alte weiße Mann in einer Machtposition in der Täterrolle und junge unerfahrene Frauen in der Opferrolle konstruiert wurden.

Keywords (eng)
#MeToosexism discoursesocial inequalityintersectionalitytheories of the publicframing
Keywords (deu)
#MeTooSexismus-DiskursSoziale UngleichheitIntersektionalitätÖffentlichkeitstheorienFraming
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1396053
rdau:P60550 (deu)
296 Seiten : Diagramme
Number of pages
305
Study plan
Masterstudium Publizistik- u. Kommunikationswissenschaft
[UA]
[066]
[841]
Members (1)
Title (deu)
Wie inklusiv ist #MeToo?
eine intersektionale Analyse des öffentlichen Sexismus-Diskurses in ausgewählter österreichischer Qualitäts-Berichterstattung
Parallel title (eng)
How inclusive is #MeToo?
an intersectional analysis of the public sexism discourse in selected Austrian quality news paper reporting
Author
Corinna Schoinz
Abstract (deu)

»Me Too« ist seit dem Jahr 2017 wohl eines der berühmtesten Schlagworte. Schauspielerin Alyssa Milano setzte am 15. Oktober 2017 das #MeToo im Social-Media-Netzwerk Twitter ab, in dem sie folgende Worte postete: „If you’ve ever been sexually harassed or assaulted write ‘me too’ as a reply to this tweet” (Milano 2017). #MeToo, das als (feministischer) „Hashtag-Aktivismus“ (Drüeke 2015, 2019; Mendes et al. 2018, 2019) begriffen wurde, wurde quasi über Nacht zu einer globalen Bewegung und schon bald von den Massenmedien „in noch nie dagewesener Intensität aufgegriffen” (Hausbichler 2018: 12). In der vorliegenden Arbeit wurde der Versuch unternommen, einen intersektionalen Blick auf das Framing des öffentlichen #MeToo-Sexismus-Diskurses in ausgewählter österreichischer Qualitätsberichterstattung (Der Standard, Die Presse, Salzburger Nachrichten) in einem definierten Analyseeitraum von Oktober 2017 bis Oktober 2019 zu werfen. Anhand dieser Vorgehensweise sollte die vielfach vorgebrachte Frage geklärt werden: Wie inklusiv ist #MeToo? Dem lag die These zugrunde, dass Medien und Journalist*innen ein bestimmtes Maß an Macht zugesprochen wird, die sich im spezifischen Framing von Ereignissen und der Bewertung von Akteur*innen, also einer medialen Konstruktion von Wirklichkeit, äußern (Neuberger & Kapern 2013: 63f.). Als theoretisches Fundament wurden neben dem Framing-Ansatz (u.a. Entman 1993; Scheufele 2003; 2004) das Drei-Ebenen-Modell von Öffentlichkeit (Klaus 2001, 2017) und das Mehrebenenmodell von Intersektionalität (Degele & Winker 2007, 2009, 2011) gewählt. In empirischer Hinsicht wurde ein Mixed-Methods-Ansatz bzw. eine Triangulations-Studie angestrebt. Im ersten Schritt wurde eine qualitative Inhaltsanalyse zur Erfassung von Medien-Frames mit quantifizierenden Aspekten durchgeführt (Meyen et al. 2011). Im Anschluss daran wurden ausgewählte Interviews feinanalytisch mittels intersektionaler Ungleichheitsanalyse (Degele & Winker 2007, 2009, 2011) untersucht. Die methodisch-methodologische Herangehensweise wurde parallel um diskursanalytische Elemente nach der Wissenssoziologischen Diskursanalyse (WDA) von Keller (2008, 2011, 2019) ergänzt. Sämtliche Analysen wurden prozessorientiert und kategoriengeleitet (deduktiv/induktiv) nach dem Verständnis der Grounded Theory (Strauss & Corbin 1996) durchgeführt. Die Ergebnisse sind dahingehend an vorangegangene Studien anschlussfähig, als dass die #MeToo-Sexismus-Debatte vordergründig als Macht- und Geschlechterdiskurs unter dem Deckmantel eines Hollywood-Skandals geframt wurde. Die Argumentationslinien folgten in erster Linie dem Dispositiv der binären Geschlechterkonstruktion, sodass der öffentliche Diskurs kaum Raum für Akteur*innen und Themen abseits der heteronormativen Konstruktion bot. Es handelte sich eher um eine Debatte der Prominenten und Privilegierten, wobei der alte weiße Mann in einer Machtposition in der Täterrolle und junge unerfahrene Frauen in der Opferrolle konstruiert wurden.

Keywords (eng)
#MeToosexism discoursesocial inequalityintersectionalitytheories of the publicframing
Keywords (deu)
#MeTooSexismus-DiskursSoziale UngleichheitIntersektionalitätÖffentlichkeitstheorienFraming
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1396054
Number of pages
305