Das unter dem Schlagwort Dekonstruktion bekannt gewordene Denken Jacques Derridas wird rund um die Jahrtausendwende in deutsch- und englischsprachigen bildungsphilosophischen Diskursen verstärkt rezipiert und für erziehungs-wissenschaftliche Fragen fruchtbar gemacht. Diese Diplomarbeit fragt nach den Beziehungen von Dekonstruktion und Pädagogik in den pädagogischen Applikationen wie im Werk von Derrida. Im ersten Teil gibt die Autorin einen exemplarischen Überblick über pädagogische Derrida-Lektüren und folgt der These des Bildungsphilosophen Michael Wimmer (Hamburg), dass Pädagogik in einem dekonstruktiven Einsatz die paradoxale Grundstruktur ihres Gegenstands denken kann.
Die Architektur der Arbeit ist chiasmatisch, sie dreht sich um das ,als‘ anstelle des ,ist‘. Nach der Drehung werden umgekehrt der affirmative Gestus der Dekonstruktion und der Modus des ,to come‘ als pädagogisch thematisiert.
Die methodologischen Fragen, die ein dekonstruktiver Einsatz in der Bildungsphilosophie aufwirft und die Fragen nach einer neuen Konstitution von Humanwissenschaften in der unbedingten Universität nach Derrida skizzieren als Ergebnis dieser Arbeit Forschungsdesiderata für Pädagogik und Philosophie.
Indem die Autorin die Vorgänge von Betitelung und Graduierung sowie ihre Studienerfahrungen in der Arbeit thematisiert, werden Normen des Akademischen und die performative Ebene des Verfassens einer Diplomarbeit ebenfalls mitverhandelt.
Die Arbeit bietet eine Auswahl und ,Übersetzung‘ der als „schwierig“ geltenden Texte von Jacques Derrida und Michael Wimmer; mit einer Dissemination von Aspekten des Themenkomplexes will sie Studierende der Bildungswissenschaft und Philosophie-Lehramtskandidat*innen zur Lektüre anstiften.
In recent years both English- and German-speaking philosophers of education have shown increasing interest in Jacques Derrida's thinking, known as deconstruction, and have been applying it to the field of educational theory and research. The research question of this diploma thesis addresses the relations between deconstruction and education in these applications of Derridean thinking, as well as in the teaching and writing of Derrida. In the first part of the thesis the author gives a selective overview of readings of Derrida's texts in the field of education. According to Michael Wimmer (Hamburg) deconstruction is the best way to think the inherent aporia in education.
The thesis is structured chiasmatically around ,as' instead of ,is'. After the switch, the perspective changes: the affirmative gesture of deconstruction and Derrida's notion ,to come‘ are read in pedagogical terms.
The methodological questions raised by a deconstructive perspective in educational philosophy and questions related to the New Humanities in Derrida's unconditional university merge into research desiderata in the field of philosophy of education.
As the author addresses the processes of entitlement and graduation and her own study experience through the thesis, academic writing norms and the performative level of the diploma thesis are also put on the table.
The thesis offers a selection and ,translation‘ of texts by Jacques Derrida and Michael Wimmer, which are considered „difficult“, that may encourage both students of Educational Studies and Philosophy-teacher training to read them.
Das unter dem Schlagwort Dekonstruktion bekannt gewordene Denken Jacques Derridas wird rund um die Jahrtausendwende in deutsch- und englischsprachigen bildungsphilosophischen Diskursen verstärkt rezipiert und für erziehungs-wissenschaftliche Fragen fruchtbar gemacht. Diese Diplomarbeit fragt nach den Beziehungen von Dekonstruktion und Pädagogik in den pädagogischen Applikationen wie im Werk von Derrida. Im ersten Teil gibt die Autorin einen exemplarischen Überblick über pädagogische Derrida-Lektüren und folgt der These des Bildungsphilosophen Michael Wimmer (Hamburg), dass Pädagogik in einem dekonstruktiven Einsatz die paradoxale Grundstruktur ihres Gegenstands denken kann.
Die Architektur der Arbeit ist chiasmatisch, sie dreht sich um das ,als‘ anstelle des ,ist‘. Nach der Drehung werden umgekehrt der affirmative Gestus der Dekonstruktion und der Modus des ,to come‘ als pädagogisch thematisiert.
Die methodologischen Fragen, die ein dekonstruktiver Einsatz in der Bildungsphilosophie aufwirft und die Fragen nach einer neuen Konstitution von Humanwissenschaften in der unbedingten Universität nach Derrida skizzieren als Ergebnis dieser Arbeit Forschungsdesiderata für Pädagogik und Philosophie.
Indem die Autorin die Vorgänge von Betitelung und Graduierung sowie ihre Studienerfahrungen in der Arbeit thematisiert, werden Normen des Akademischen und die performative Ebene des Verfassens einer Diplomarbeit ebenfalls mitverhandelt.
Die Arbeit bietet eine Auswahl und ,Übersetzung‘ der als „schwierig“ geltenden Texte von Jacques Derrida und Michael Wimmer; mit einer Dissemination von Aspekten des Themenkomplexes will sie Studierende der Bildungswissenschaft und Philosophie-Lehramtskandidat*innen zur Lektüre anstiften.
In recent years both English- and German-speaking philosophers of education have shown increasing interest in Jacques Derrida's thinking, known as deconstruction, and have been applying it to the field of educational theory and research. The research question of this diploma thesis addresses the relations between deconstruction and education in these applications of Derridean thinking, as well as in the teaching and writing of Derrida. In the first part of the thesis the author gives a selective overview of readings of Derrida's texts in the field of education. According to Michael Wimmer (Hamburg) deconstruction is the best way to think the inherent aporia in education.
The thesis is structured chiasmatically around ,as' instead of ,is'. After the switch, the perspective changes: the affirmative gesture of deconstruction and Derrida's notion ,to come‘ are read in pedagogical terms.
The methodological questions raised by a deconstructive perspective in educational philosophy and questions related to the New Humanities in Derrida's unconditional university merge into research desiderata in the field of philosophy of education.
As the author addresses the processes of entitlement and graduation and her own study experience through the thesis, academic writing norms and the performative level of the diploma thesis are also put on the table.
The thesis offers a selection and ,translation‘ of texts by Jacques Derrida and Michael Wimmer, which are considered „difficult“, that may encourage both students of Educational Studies and Philosophy-teacher training to read them.