Title (deu)
"Wir haben die Lektion gelernt"?
Author
Michael Hollogschwandtner
Advisor
Johann Safrian
Assessor
Johann Safrian
Abstract (deu)
Ziel der vorliegenden Arbeit ist eine Analyse der im Rahmen von Fest- und Gedenkreden artikulierten vergangenheitspolitischen Positionen hinsichtlich der Dimension Externalisierung – Internalisierung des Nationalsozialismus in die österreichische Geschichte. Die universalistische Opferthese, wie sie in Österreich bis in die 1990er-Jahre Staatsdoktrin war, wird dabei nur als eine mögliche Form der Externalisierung begriffen, deren Modifikation sich aufgrund veränderter nationaler wie insbesondere internationaler Rahmenbedingungen vollzog. Es wird der Frage nachgegangen, ob mit dem offiziellen Eingeständnis österreichischer Mitverantwortung ein Ende des „double speak“ (Anton Pelinka) einhergegangen ist. Die Darstellung von NS-TäterInnen und -ProfiteurInnen sowie der postnazistischen Kontinuitäten in der Zweiten Republik wird dabei ebenso untersucht wie jene der Shoah.
Vor dem Hintergrund der seit den 1990er-Jahren (auch) in Österreich manifest gewordenen Prozesse der Europäisierung und Universalisierung des Gedenkens wird darüber hinaus analysiert, wie die Legitimationsfunktion staatlicher Vergangenheitspolitik unter den veränderten Rahmenbedingungen erfüllt wird: Wie, mit welchen inhaltlichen Bezügen und Auslassungen, mit welchen argumentativen Strategien, werden nationale wie europäische Identitätskonstruktionen vergangenheitspolitisch begründet?
Methodisch baut die vorliegende Untersuchung auf den diskurshistorischen Studien von Ruth Wodak et al. zur Konstruktion nationaler Identität sowie zum Nachkriegsantisemitismus in Österreich auf. Mittels Kritischer Diskursanalyse werden ausgewählte Fest- und Gedenkreden untersucht, die im Zeitraum von 2008 bis 2019 im Rahmen zweier Feierlichkeiten gehalten wurden, an denen (auch) höchste staatliche RepräsentantInnen teilnehmen: Dem jährlich am 8. Mai stattfindenden „Fest der Freude“, welches durch das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) initiiert wurde, sowie dem durch National- und Bundesrat gemeinsam begangenen „Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“.
Keywords (deu)
VergangenheitspolitikOpfertheseNationalsozialismusGeschichtspolitikpolitische IdentitätDiskursanalyseÖsterreich
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
162 Seiten
Number of pages
162
Study plan
Lehramtsstudium UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg. UF Psychologie und Philosophie
[UA]
[190]
[313]
[299]
Association (deu)
Title (deu)
"Wir haben die Lektion gelernt"?
Author
Michael Hollogschwandtner
Abstract (deu)
Ziel der vorliegenden Arbeit ist eine Analyse der im Rahmen von Fest- und Gedenkreden artikulierten vergangenheitspolitischen Positionen hinsichtlich der Dimension Externalisierung – Internalisierung des Nationalsozialismus in die österreichische Geschichte. Die universalistische Opferthese, wie sie in Österreich bis in die 1990er-Jahre Staatsdoktrin war, wird dabei nur als eine mögliche Form der Externalisierung begriffen, deren Modifikation sich aufgrund veränderter nationaler wie insbesondere internationaler Rahmenbedingungen vollzog. Es wird der Frage nachgegangen, ob mit dem offiziellen Eingeständnis österreichischer Mitverantwortung ein Ende des „double speak“ (Anton Pelinka) einhergegangen ist. Die Darstellung von NS-TäterInnen und -ProfiteurInnen sowie der postnazistischen Kontinuitäten in der Zweiten Republik wird dabei ebenso untersucht wie jene der Shoah.
Vor dem Hintergrund der seit den 1990er-Jahren (auch) in Österreich manifest gewordenen Prozesse der Europäisierung und Universalisierung des Gedenkens wird darüber hinaus analysiert, wie die Legitimationsfunktion staatlicher Vergangenheitspolitik unter den veränderten Rahmenbedingungen erfüllt wird: Wie, mit welchen inhaltlichen Bezügen und Auslassungen, mit welchen argumentativen Strategien, werden nationale wie europäische Identitätskonstruktionen vergangenheitspolitisch begründet?
Methodisch baut die vorliegende Untersuchung auf den diskurshistorischen Studien von Ruth Wodak et al. zur Konstruktion nationaler Identität sowie zum Nachkriegsantisemitismus in Österreich auf. Mittels Kritischer Diskursanalyse werden ausgewählte Fest- und Gedenkreden untersucht, die im Zeitraum von 2008 bis 2019 im Rahmen zweier Feierlichkeiten gehalten wurden, an denen (auch) höchste staatliche RepräsentantInnen teilnehmen: Dem jährlich am 8. Mai stattfindenden „Fest der Freude“, welches durch das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) initiiert wurde, sowie dem durch National- und Bundesrat gemeinsam begangenen „Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“.
Keywords (deu)
VergangenheitspolitikOpfertheseNationalsozialismusGeschichtspolitikpolitische IdentitätDiskursanalyseÖsterreich
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
162
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