Abstract (deu)
Österreich ist in europäischen Vergleich das einzige Land, in dem sich die Sprachprüfung und die Prüfung von Wert- und Orientierungswissen zusammen vereinen und als eine Prüfung aufgebaut sind. Außerdem ist es möglich nur bei dem ÖIF die Integrationsprüfung abzulegen. Bei den Behörden wird für die Erteilung eines langfristigen Aufenthaltstitels lediglich ein Integrationsnachweis inklusive Sprachnachweis vom ÖIF angenommen. Eine Erklärung, weshalb eine ÖIF Prüfung einzig zum Daueraufenthalt bewilligt, mag für den Einen oder Anderen auf der Hand liegen, bedarf aber doch einer konkreteren Analyse, die in der Masterarbeit ausreichend dargestellt wird.
Bei der Analyse und dem Vergleich der Prüfungen werden folgende Aspekte berücksichtigt:
- Format der Prüfung: Aus welchen Teilen besteht der Prüfung, und wie ist sie aufgebaut?
- Inhalt: Welche Themen werden in der Prüfung bearbeitet? (Themen und Inhalte der Texte und Audios, was auf den Bildern abgebildet wird, Themen der Aufgaben im mündlichen Teil etc..)
- Sprache: Welche Ausdrücke und welchen Wortschatz werden für den Aufbau der Prüfung verwendet? Entsprechen die Höraufgaben, Lesetexte etc. dem "österreichischen" Deutsch?
- Zielsetzung: was genau wird geprüft (Sprachkenntnisse, Kulturwissen etc.)? Welches Wissen muss man haben um die Prüfung zu bestehen? Über welche sprachlichen Kompetenzen muss man verfügen um die Prüfung positiv abzulegen?
Dabei beantwortet die vorliegende Arbeit folgende Unterfragen: Welche Werte werden in Bezug auf das Fremd- und Selbstbild geprüft? Welche Stereotypen werden damit produziert? Die ausgewählte Methode um die vorliegenden Fragestellungen zu beantworten nennt sich “Kritische Wiener Diskursanalyse”.
Das Ziel der Masterarbeit ist es die ÖIF Integrationsprüfung B1 und das Sprachprüfungs-ÖSD-Zertifikat B1 in Bezug auf das Format, Inhalt, die Sprache und der Zielsetzung zu vergleichen. Das besondere Interesse der Masterarbeit liegt an der Stereotypenbildung, die auf Basis von Sprachprüfungen, Lesetexten und Höraufgaben produziert wird und an die Werte, die Sprachprüfungen impliziert, zu vermitteln