Abstract (deu)
Die Zahl der koreanischen Studierende in Deutschland haben in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Jedoch liegen kaum Studien vor, die sie und ihren Sprachgebrauch erforscht haben. Laut der Vorstudie, die im Rahmen des vorliegenden Dissertationsprojektes durchgeführt wurde, erhalten viele koreanische Studierende in Deutschland vor der Abgabe ihrer wissenschaftlichen Texte selbstinitiiert korrektives Feedback. Es wird häufig von ihren deutsch-erstsprachlichen Freunden oder Bekannten bei einem Offline-Treffen eingeholt.
Da die Feedbackgebenden weder Lehrende, die das wissenschaftliche Schreiben beauftragt haben oder die bei den Schreibenden Deutsch unterrichten, noch Mitlernende sind, die gemeinsam Deutsch lernen bzw. gelernt haben, können sie als „Dritte“ bezeichnet werden. In diesem Zusammenhang zielt das vorliegende Dissertationsprojekt darauf ab, die Merkmale korrektiven Feedbacks von Dritten und seine Rolle sowie Einflüsse auf das wissenschaftliche Schreiben in der L2 Deutsch aus Perspektive der Schreibenden zu untersuchen.
Die Ergebnisse zur ersten Forschungsfrage, die sich mit den Merkmalen des korrektiven Feedbacks von Dritten beschäftigen, zeigen, dass diese Feedbackart hinsichtlich der sprachlichen Aspekte Gemeinsamkeiten mit dem Lehrpersonen-Feedback hat. Gleichzeitig wurden auch bezüglich der emotionalen Ebene Gemeinsamkeiten mit dem Peer Feedback beobachtet. Zur zweiten Forschungsfrage, die sich der Rolle des korrektiven Feedbacks von Dritten im wissenschaftlichen Schreiben widmet, wurde deutlich, dass die koreanischen Studierenden das korrektive Feedback von Dritten als effektiv und sehr positiv bewerten.