You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1396724
Title (eng)
Darwin's finches habitually anoint their feathers with leaves of the endemic tree Psidium galapageium during the non-breeding season
Parallel title (deu)
Darwinfinken benutzen regelmäßig Blätter des endemischen Baumes Psidium galapageium als Hilfe für ihre Gefiederpflege während der nicht-Brutsaison
Author
Timo Schwemhofer
Adviser
Sabine Tebbich
Assessor
Sabine Tebbich
Abstract (deu)

Vögel sind Wirte für eine große Anzahl an Ektoparasiten und haben verschiedene Verhaltensstrategien entwickelt, um diese zu bekämpfen, z.B. Gefieder putzen, Sand- und Wasserbaden. Zusätzlich inkludieren viele Arten Insekten oder Teile von Pflanzen welche pharmazeutischen Wirkungen besitzen in ihr Putzverhalten. Jedoch sind Observationen von solchen Ereignissen anekdotisch. Darwinfinken inkludieren bei ihrer Gefiederpflege die Blätter eines endemischen Baumes (Psidium galapageium) welche Komponenten beinhalten die sowohl auf Mosquitos als auch auf die invasive parasitische Fliege Philornis downsi abweisend wirken. Die Larven von P. downsi saugen Blut von Nestlingen und brütenden weiblichen Darwinfinken und führen dadurch zu einer hohen Nestling Mortalität. In dieser Studie haben wir, mittels eines indirekten Ansatzes, die Hypothese getestet, dass das Inkludieren von P. galapageium Blättern bei der Gefiederpflege die oben genannten Parasiten abweist. Mosquitos und P. downsi beeinflussen ihre Wirte hauptsächlich während der Brutsaison, weiters beeinflusst P. downsi nur brütende Weibchen und keine ausgewachsenen Männchen. Um diese Hypothese zu testen haben wir quantitative Daten über das Putzverhalten mit Blättern in Darwinfinken während der Brut- und nicht Brutsaison gesammelt. Weiters haben wir die Einflüsse von Tageszeit und Feuchtigkeit auf das Putzverhalten untersucht, da feuchte Bedingungen die Freisetzung von volatilen organischen Komponenten erleichtern. Im Gegenteil zu unserer Erwartung, ist das Inkludieren von Blättern signifikant häufiger in der Nicht-Brutsaison vorgekommen, wo die Zahlen von Mosquitos und P. downsi geringer sind als in der Brutsaison. Vier Arten von Darwinfinken haben regelmäßig Blätter in ihre Gefiederpflege inkludiert. Während der Nicht-Brutsaison waren in 56% von allen Putzbeobachtungen Blätter inkludiert. Es gab keinen Einfluss von Geschlecht auf das Verhalten, aber das Inkludieren von Blättern zeigte sich überwiegend am Morgen, wenn diese feucht waren. Unsere Studie ist die Erste welche quantitative Daten über
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das Inkludieren von sekundären Stoffen in Vögeln zeigt. Der hohe Protzentsatz von Inklusion von Blättern in der nicht Brutsaison legt nahe, dass dieses Verhalten einen adaptiven Gewinn erbringt. Jedoch sind weitere Studien benötigt, um zu testen, ob dieses Verhalten einen negativen Einfluss auf weitere Parasiten als Mosquitos und P. downsi hat.

Abstract (eng)

Birds host a wide range of ectoparasites and have developed behavioural strategies to combat
them, such as preening, dust bathing and water bathing. In addition, a wide range of avian
taxa anoint their feathers with insects or plants that have pharmaceutical properties, though
most observations on anointing are anecdotal. Darwin’s finches preen with leaves of an
endemic tree (Psidium galapageium) and a previous laboratory study has shown that this
plant has compounds that repel both mosquitoes and the invasive parasitic fly Philornis
downsi, whose larvae suck blood from nestlings and incubating females and cause high
nestling mortality. In the current study, we tested the hypothesis that preening with P.
galapageium leaves serves to repel these parasites with an indirect approach. Mosquitoes and
P. downsi affect their hosts mainly during the bird breeding season and P. downsi only affects
breeding females, but not adult males. To test our hypothesis, we gathered quantitative data
on leaf-preening behaviour in Darwin’s finches during their breeding and non-breeding
season and also investigated the influence of time of day and humidity, as humid conditions
facilitate the release of volatile organic compounds. Contrary to our predictions, anointing
occurred significantly more often during the non-breeding season when mosquito and P.
downsi numbers are lower. Four Darwin’s finch species anointed their feathers habitually and
during the non-breeding season 56 % of all preening events were with leaves. We found no
effect of sex but preening with leaves occurred predominately in the morning when leaves
were wet. Our study is the first to provide quantitative data on anointing behaviour in birds
and the high percentage of preening with leaves in the non-breeding season suggests that the
behaviour has an adaptive value. However, further studies are needed to test whether it
reduces the negative impact of parasites other than mosquitoes and P. downsi.

Keywords (eng)
Darwin’s finchespreeningPsidium galapageiumPhilornis downsiself-medication
Keywords (deu)
DarwinfinkenGefiederpflegePsidium galapageiumPhilornis downsiZoopharmakognosie
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1396724
rdau:P60550 (deu)
28 Seiten : Diagramme
Number of pages
29
Study plan
Masterstudium Verhaltens-, Neuro- und Kognitionsbiologie
[UA]
[066]
[878]
Members (1)
Title (eng)
Darwin's finches habitually anoint their feathers with leaves of the endemic tree Psidium galapageium during the non-breeding season
Parallel title (deu)
Darwinfinken benutzen regelmäßig Blätter des endemischen Baumes Psidium galapageium als Hilfe für ihre Gefiederpflege während der nicht-Brutsaison
Author
Timo Schwemhofer
Abstract (deu)

Vögel sind Wirte für eine große Anzahl an Ektoparasiten und haben verschiedene Verhaltensstrategien entwickelt, um diese zu bekämpfen, z.B. Gefieder putzen, Sand- und Wasserbaden. Zusätzlich inkludieren viele Arten Insekten oder Teile von Pflanzen welche pharmazeutischen Wirkungen besitzen in ihr Putzverhalten. Jedoch sind Observationen von solchen Ereignissen anekdotisch. Darwinfinken inkludieren bei ihrer Gefiederpflege die Blätter eines endemischen Baumes (Psidium galapageium) welche Komponenten beinhalten die sowohl auf Mosquitos als auch auf die invasive parasitische Fliege Philornis downsi abweisend wirken. Die Larven von P. downsi saugen Blut von Nestlingen und brütenden weiblichen Darwinfinken und führen dadurch zu einer hohen Nestling Mortalität. In dieser Studie haben wir, mittels eines indirekten Ansatzes, die Hypothese getestet, dass das Inkludieren von P. galapageium Blättern bei der Gefiederpflege die oben genannten Parasiten abweist. Mosquitos und P. downsi beeinflussen ihre Wirte hauptsächlich während der Brutsaison, weiters beeinflusst P. downsi nur brütende Weibchen und keine ausgewachsenen Männchen. Um diese Hypothese zu testen haben wir quantitative Daten über das Putzverhalten mit Blättern in Darwinfinken während der Brut- und nicht Brutsaison gesammelt. Weiters haben wir die Einflüsse von Tageszeit und Feuchtigkeit auf das Putzverhalten untersucht, da feuchte Bedingungen die Freisetzung von volatilen organischen Komponenten erleichtern. Im Gegenteil zu unserer Erwartung, ist das Inkludieren von Blättern signifikant häufiger in der Nicht-Brutsaison vorgekommen, wo die Zahlen von Mosquitos und P. downsi geringer sind als in der Brutsaison. Vier Arten von Darwinfinken haben regelmäßig Blätter in ihre Gefiederpflege inkludiert. Während der Nicht-Brutsaison waren in 56% von allen Putzbeobachtungen Blätter inkludiert. Es gab keinen Einfluss von Geschlecht auf das Verhalten, aber das Inkludieren von Blättern zeigte sich überwiegend am Morgen, wenn diese feucht waren. Unsere Studie ist die Erste welche quantitative Daten über
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das Inkludieren von sekundären Stoffen in Vögeln zeigt. Der hohe Protzentsatz von Inklusion von Blättern in der nicht Brutsaison legt nahe, dass dieses Verhalten einen adaptiven Gewinn erbringt. Jedoch sind weitere Studien benötigt, um zu testen, ob dieses Verhalten einen negativen Einfluss auf weitere Parasiten als Mosquitos und P. downsi hat.

Abstract (eng)

Birds host a wide range of ectoparasites and have developed behavioural strategies to combat
them, such as preening, dust bathing and water bathing. In addition, a wide range of avian
taxa anoint their feathers with insects or plants that have pharmaceutical properties, though
most observations on anointing are anecdotal. Darwin’s finches preen with leaves of an
endemic tree (Psidium galapageium) and a previous laboratory study has shown that this
plant has compounds that repel both mosquitoes and the invasive parasitic fly Philornis
downsi, whose larvae suck blood from nestlings and incubating females and cause high
nestling mortality. In the current study, we tested the hypothesis that preening with P.
galapageium leaves serves to repel these parasites with an indirect approach. Mosquitoes and
P. downsi affect their hosts mainly during the bird breeding season and P. downsi only affects
breeding females, but not adult males. To test our hypothesis, we gathered quantitative data
on leaf-preening behaviour in Darwin’s finches during their breeding and non-breeding
season and also investigated the influence of time of day and humidity, as humid conditions
facilitate the release of volatile organic compounds. Contrary to our predictions, anointing
occurred significantly more often during the non-breeding season when mosquito and P.
downsi numbers are lower. Four Darwin’s finch species anointed their feathers habitually and
during the non-breeding season 56 % of all preening events were with leaves. We found no
effect of sex but preening with leaves occurred predominately in the morning when leaves
were wet. Our study is the first to provide quantitative data on anointing behaviour in birds
and the high percentage of preening with leaves in the non-breeding season suggests that the
behaviour has an adaptive value. However, further studies are needed to test whether it
reduces the negative impact of parasites other than mosquitoes and P. downsi.

Keywords (eng)
Darwin’s finchespreeningPsidium galapageiumPhilornis downsiself-medication
Keywords (deu)
DarwinfinkenGefiederpflegePsidium galapageiumPhilornis downsiZoopharmakognosie
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1396725
Number of pages
29