Title (deu)
Vom Wert moralphilosophischer Überlegungen für die Lebensführung
Ausarbeitung der systematischen Übereinstimmungen der Lebensführungskonzepte von John Dewey und Gernot Böhme und Kontrastierung an einem konkreten Beispiel mit der Ethik von Peter Singer
Author
Matthias Pirngruber
Advisor
Herwig Grimm
Assessor
Herwig Grimm
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit untersucht in den Theorien von John Dewey, Gernot Böhme und Peter Singer die Schnittstellen zwischen alltäglicher Lebensführung und dem Einfluss von ethischen Überlegungen bzw. Moraltheorien auf das persönliche Handeln. Dabei werden zentrale Übereinstimmungen bei Dewey und Böhme für die Kritik abstrakter Ethiktheorien am Beispiel Peter Singers verwendet, um Antworten auf die blinden Flecken in Teilen von Singers Theorie zu geben. Denn Singer behauptet, dass die Betroffenheit einer Person nicht relevant ist, wenn es darum geht, moralisch zu handeln bzw. Leid zu vermeiden. Dewey und Böhmes Ethik der Lebensführung legen demgegenüber einen Fokus auf die Relevanz der Involviertheit einer Person in einer konkreten moralischen Situation und machen deutlich, dass es nicht Aufgabe des Ethikers ist, moralische Reflexionen endgültig zu beenden. Gerade aufgrund der Betroffenheit einer Person, bleibt die Verantwortung für die konkrete Handlung in einer konkreten Situation beim Handelnden und kann nicht an eine abstrakte Theorie ausgelagert werden. Aufgabe der Ethik ist es nicht, universalistische Schlüsse zu ziehen, die für alle gültig sein müssen. Vielmehr ist es Aufgabe der Ethik, Werkzeuge zu benennen und zu analysieren und sich mit dem historischen Wissen auseinanderzusetzen, um eine Sensibilität für moralische Situationen besser ausbilden zu können. Die Theorie kann dafür nur eine Anleitung bieten. Eine moralische Existenz zeichnet sich gerade dadurch aus, dass man, wenn es ernst wird, Verantwortung übernimmt und durch die eigenen Handlungen entscheidet, wer man sein will bzw. in welcher Gesellschaft man leben will. In einem Gedankenexperiment, dass stark an eine konkrete Situation aus Singers Leben angelehnt ist, wird gezeigt, wie Singer selbst seinen eigenen Ansprüchen nicht genügt und worin die Stärken einer Ethik der Lebensführung für das alltägliche Handeln liegen können.
Abstract (eng)
Can moral theories lay the ground for making personal decisions and is it even their purpose? Peter Singer is known for his rather abstract theoretical work; Singer states, for example, that personal connection with another person is irrelevant when it comes to acting morally or to avoid suffering. In his own personal life, though, he doesn’t seem to be able to live up to his own moral expectations. Some central points in Dewey’s and Böhme’s theory align and discover blind spots in Singer’s theories. They even highlight the relevance of one’s involvement with another person when trying to find answers on how to act in a moral situation. Both are making clear that it is not the ethicists purpose to give an answer to every question and find a solution for every decision. The only one responsible for any (moral) situation is the doer and it can never be outsourced to some abstract theory. It is never the ethic’s purpose or function to find universal answers, which are valid for everyone in every situation. Rather, ethicists want to find tools and evaluate historic knowledge for helping to improve one’s sensibility for moral situations. Theories can only ever act as instructions. A moral existence is characterized by taking responsibility as soon as a situation gets serious. And by deciding who one wants to be and in what society one wants to live in. In this thesis a specific situation, inspired by one Peter Singer lived in, is used to show that Singer cannot meet his own demands and in what ways ethics can help guide you through everyday life.
Keywords (eng)
ethicsconductDeweySingerBöhme
Keywords (deu)
EthikBöhmeDeweySingerLebensführung
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
67 Seiten
Number of pages
75
Study plan
Masterstudium Philosophie
[UA]
[066]
[941]
Association (deu)
Title (deu)
Vom Wert moralphilosophischer Überlegungen für die Lebensführung
Ausarbeitung der systematischen Übereinstimmungen der Lebensführungskonzepte von John Dewey und Gernot Böhme und Kontrastierung an einem konkreten Beispiel mit der Ethik von Peter Singer
Author
Matthias Pirngruber
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit untersucht in den Theorien von John Dewey, Gernot Böhme und Peter Singer die Schnittstellen zwischen alltäglicher Lebensführung und dem Einfluss von ethischen Überlegungen bzw. Moraltheorien auf das persönliche Handeln. Dabei werden zentrale Übereinstimmungen bei Dewey und Böhme für die Kritik abstrakter Ethiktheorien am Beispiel Peter Singers verwendet, um Antworten auf die blinden Flecken in Teilen von Singers Theorie zu geben. Denn Singer behauptet, dass die Betroffenheit einer Person nicht relevant ist, wenn es darum geht, moralisch zu handeln bzw. Leid zu vermeiden. Dewey und Böhmes Ethik der Lebensführung legen demgegenüber einen Fokus auf die Relevanz der Involviertheit einer Person in einer konkreten moralischen Situation und machen deutlich, dass es nicht Aufgabe des Ethikers ist, moralische Reflexionen endgültig zu beenden. Gerade aufgrund der Betroffenheit einer Person, bleibt die Verantwortung für die konkrete Handlung in einer konkreten Situation beim Handelnden und kann nicht an eine abstrakte Theorie ausgelagert werden. Aufgabe der Ethik ist es nicht, universalistische Schlüsse zu ziehen, die für alle gültig sein müssen. Vielmehr ist es Aufgabe der Ethik, Werkzeuge zu benennen und zu analysieren und sich mit dem historischen Wissen auseinanderzusetzen, um eine Sensibilität für moralische Situationen besser ausbilden zu können. Die Theorie kann dafür nur eine Anleitung bieten. Eine moralische Existenz zeichnet sich gerade dadurch aus, dass man, wenn es ernst wird, Verantwortung übernimmt und durch die eigenen Handlungen entscheidet, wer man sein will bzw. in welcher Gesellschaft man leben will. In einem Gedankenexperiment, dass stark an eine konkrete Situation aus Singers Leben angelehnt ist, wird gezeigt, wie Singer selbst seinen eigenen Ansprüchen nicht genügt und worin die Stärken einer Ethik der Lebensführung für das alltägliche Handeln liegen können.
Abstract (eng)
Can moral theories lay the ground for making personal decisions and is it even their purpose? Peter Singer is known for his rather abstract theoretical work; Singer states, for example, that personal connection with another person is irrelevant when it comes to acting morally or to avoid suffering. In his own personal life, though, he doesn’t seem to be able to live up to his own moral expectations. Some central points in Dewey’s and Böhme’s theory align and discover blind spots in Singer’s theories. They even highlight the relevance of one’s involvement with another person when trying to find answers on how to act in a moral situation. Both are making clear that it is not the ethicists purpose to give an answer to every question and find a solution for every decision. The only one responsible for any (moral) situation is the doer and it can never be outsourced to some abstract theory. It is never the ethic’s purpose or function to find universal answers, which are valid for everyone in every situation. Rather, ethicists want to find tools and evaluate historic knowledge for helping to improve one’s sensibility for moral situations. Theories can only ever act as instructions. A moral existence is characterized by taking responsibility as soon as a situation gets serious. And by deciding who one wants to be and in what society one wants to live in. In this thesis a specific situation, inspired by one Peter Singer lived in, is used to show that Singer cannot meet his own demands and in what ways ethics can help guide you through everyday life.
Keywords (eng)
ethicsconductDeweySingerBöhme
Keywords (deu)
EthikBöhmeDeweySingerLebensführung
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
75
Association (deu)
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