Aktuelle Studien der Rassismusforschung zeigen, dass die Islamfeindlichkeit in Österreich bzw. „im Westen“ in den letzten Jahren auch in der „Mitte der Gesellschaft“ immer mehr zunimmt. Die vorliegende Studie möchte dabei einen qualitativen Einblick in den Diskurs geben und anhand der Analyse von qualitativen Befragungen im zweiten Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt, sowie einer Auswahl an Leserbriefen aus der österreichischen Tageszeitung Kronenzeitung, aufzeigen, welche rassistischen Stereotype und Feindbilder dabei die Debatte und die Ansichten der Menschen dominieren und wie diese mit dem Thema Terrorismus verknüpft werden. Da die Forschung den Zeitraum direkt nach dem islamistischen Terroranschlag in Wien
im November 2020 abdeckt, sind die Ergebnisse dementsprechend drastisch, zeigen aber auch, dass viele Aspekte des kulturrassistischen Feindbildes vom Islam bzw. vom islamistischen Terrorismus keine Neuheit sind und an einen orientalistischen Diskurs anknüpfen, der bis in das
Mittelalter zurückreicht. Die Analyse ergab, dass sich in den erhobenen Meinungen ein Feindbild vom „Wilden Islamisten“ wiederfinden lässt, das in seinen verschiedenen Formen die neo-orientalistische Form des Feindbildes des „muslimischen Kriegers“ darstellt. Dabei wird der
islamistische Terroranschlag in (kultur-)rassistischer Manier als „grundloser Akt der Gewalt“ eines „bösartigen Menschenschlages“ dargestellt und dadurch entpolitisiert.
Current studies of racism research show that Islamophobia in Austria or "in the West" has been increasing more and more even in the "middle of society" in recent years. This study aims to provide a qualitative insight into this discourse and, by analyzing qualitative interviews in Vienna's second district of Leopoldstadt, as well as a selection of letters to the editor from the Austrian newspaper Kronenzeitung, to show which racist stereotypes and images of the enemy dominate the debate and people's views and how these are linked to the issue of terrorism. Since the research covers the period directly after the Islamist terrorist attack in Vienna in November 2020, the results are accordingly drastic, but also show that many aspects of the cultural racist enemy image of Islam or Islamist terrorism are not a novelty and link to an orientalist discourse that goes back to the Middle Ages. The analysis revealed that an enemy image of the "savage Islamist" can be found in the opinions surveyed, which in its various forms represents the neo-orientalist form of the enemy image of the "Muslim warrior." In this context, the Islamist terrorist attack is portrayed in a (culturally) racist manner as a "gratuitous act of violence" by a "vicious breed of man" and thus depoliticized.
Aktuelle Studien der Rassismusforschung zeigen, dass die Islamfeindlichkeit in Österreich bzw. „im Westen“ in den letzten Jahren auch in der „Mitte der Gesellschaft“ immer mehr zunimmt. Die vorliegende Studie möchte dabei einen qualitativen Einblick in den Diskurs geben und anhand der Analyse von qualitativen Befragungen im zweiten Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt, sowie einer Auswahl an Leserbriefen aus der österreichischen Tageszeitung Kronenzeitung, aufzeigen, welche rassistischen Stereotype und Feindbilder dabei die Debatte und die Ansichten der Menschen dominieren und wie diese mit dem Thema Terrorismus verknüpft werden. Da die Forschung den Zeitraum direkt nach dem islamistischen Terroranschlag in Wien
im November 2020 abdeckt, sind die Ergebnisse dementsprechend drastisch, zeigen aber auch, dass viele Aspekte des kulturrassistischen Feindbildes vom Islam bzw. vom islamistischen Terrorismus keine Neuheit sind und an einen orientalistischen Diskurs anknüpfen, der bis in das
Mittelalter zurückreicht. Die Analyse ergab, dass sich in den erhobenen Meinungen ein Feindbild vom „Wilden Islamisten“ wiederfinden lässt, das in seinen verschiedenen Formen die neo-orientalistische Form des Feindbildes des „muslimischen Kriegers“ darstellt. Dabei wird der
islamistische Terroranschlag in (kultur-)rassistischer Manier als „grundloser Akt der Gewalt“ eines „bösartigen Menschenschlages“ dargestellt und dadurch entpolitisiert.
Current studies of racism research show that Islamophobia in Austria or "in the West" has been increasing more and more even in the "middle of society" in recent years. This study aims to provide a qualitative insight into this discourse and, by analyzing qualitative interviews in Vienna's second district of Leopoldstadt, as well as a selection of letters to the editor from the Austrian newspaper Kronenzeitung, to show which racist stereotypes and images of the enemy dominate the debate and people's views and how these are linked to the issue of terrorism. Since the research covers the period directly after the Islamist terrorist attack in Vienna in November 2020, the results are accordingly drastic, but also show that many aspects of the cultural racist enemy image of Islam or Islamist terrorism are not a novelty and link to an orientalist discourse that goes back to the Middle Ages. The analysis revealed that an enemy image of the "savage Islamist" can be found in the opinions surveyed, which in its various forms represents the neo-orientalist form of the enemy image of the "Muslim warrior." In this context, the Islamist terrorist attack is portrayed in a (culturally) racist manner as a "gratuitous act of violence" by a "vicious breed of man" and thus depoliticized.