Title (deu)
Kindliche Erinnerungen und Erzählperspektiven in der autobiographischen Kriegs- und Nachkriegszeit
Author
Maximilien Simon Gerstlauer
Advisor
Wynfrid Kriegleder
Assessor
Wynfrid Kriegleder
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit widmet sich der Untersuchung zur kindlichen Erinnerung und Sprache in den autobiographischen Romanen Paul Maars „Wie alles kam“ und Christine Nöstlingers „Maikäfer, flieg!“. Genauer wird dabei darauf eingegangen, durch welche Erzähler welche Per-spektiven ermöglicht werden, und ob durch das kindliche „Ich“ eine entsprechend kindliche Sprache erfolgt. Außerdem wird genauer untersucht, wie und durch wen und was erinnert wird. Im Rahmen dieser Arbeit werden die Werke zudem daraufhin überprüft, ob sie eher den Merk-malen der Gattung der Autobiographie oder der Autofiktion entsprechen. Dank der im ersten Teil gewonnenen, theoretischen Erkenntnisse und der der Untersuchung beider Werke konnten unterschiedliche Resultate erzielt werden. Eine der wichtigsten Erkenntnisse ist, dass, während im Roman Nöstlingers eine durchgängige kindliche Perspektive existiert, diese bei Maar nur teilweise zu finden ist. Im Roman Nöstlingers lässt sich zudem eine kindliche Sprache erken-nen, bei Maar wird diese durch ein komplexeres Vokabular entlarvt. Im Gegensatz zu der in beiden Romanen existierenden, kindlichen Perspektive besteht außerdem noch eine ältere, wis-sendere. Durch diese wird die Erfahrung und Erinnerung durch etwaige Einschübe und Kom-mentare bekundet. In Nöstlingers Werk wird die kindliche Erzählperspektive nur gelegentlich durch die ältere ergänzt, wogegen bei Maar durch die episodenhafte Natur der Erzählung er-heblich mehr Einschübe durch einen älteren Erzähler erfolgen. Zuletzt wird festgestellt, dass beide Werke eher der Gattung der Autofiktion zuzuordnen sind, da faktuale Elemente literarisch verarbeitet werden. Grund für diese Einschätzung resultiert aus dem Befund, dass die Autor*in-nen ihre eigenen Erinnerungen durch eine konstruierte, kindliche Perspektive erzählen, und so-mit keinen ultimativen Authentizitätsanspruch, wie ihn die Autobiographie erfordert, erheben.
Keywords (deu)
KindlichErzählungAutobiographieAutofiktionMaarNöstlingerErinnerung
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
88 Seiten
Number of pages
95
Study plan
Masterstudium Deutsche Philologie
[UA]
[066]
[817]
Association (deu)
Title (deu)
Kindliche Erinnerungen und Erzählperspektiven in der autobiographischen Kriegs- und Nachkriegszeit
Author
Maximilien Simon Gerstlauer
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit widmet sich der Untersuchung zur kindlichen Erinnerung und Sprache in den autobiographischen Romanen Paul Maars „Wie alles kam“ und Christine Nöstlingers „Maikäfer, flieg!“. Genauer wird dabei darauf eingegangen, durch welche Erzähler welche Per-spektiven ermöglicht werden, und ob durch das kindliche „Ich“ eine entsprechend kindliche Sprache erfolgt. Außerdem wird genauer untersucht, wie und durch wen und was erinnert wird. Im Rahmen dieser Arbeit werden die Werke zudem daraufhin überprüft, ob sie eher den Merk-malen der Gattung der Autobiographie oder der Autofiktion entsprechen. Dank der im ersten Teil gewonnenen, theoretischen Erkenntnisse und der der Untersuchung beider Werke konnten unterschiedliche Resultate erzielt werden. Eine der wichtigsten Erkenntnisse ist, dass, während im Roman Nöstlingers eine durchgängige kindliche Perspektive existiert, diese bei Maar nur teilweise zu finden ist. Im Roman Nöstlingers lässt sich zudem eine kindliche Sprache erken-nen, bei Maar wird diese durch ein komplexeres Vokabular entlarvt. Im Gegensatz zu der in beiden Romanen existierenden, kindlichen Perspektive besteht außerdem noch eine ältere, wis-sendere. Durch diese wird die Erfahrung und Erinnerung durch etwaige Einschübe und Kom-mentare bekundet. In Nöstlingers Werk wird die kindliche Erzählperspektive nur gelegentlich durch die ältere ergänzt, wogegen bei Maar durch die episodenhafte Natur der Erzählung er-heblich mehr Einschübe durch einen älteren Erzähler erfolgen. Zuletzt wird festgestellt, dass beide Werke eher der Gattung der Autofiktion zuzuordnen sind, da faktuale Elemente literarisch verarbeitet werden. Grund für diese Einschätzung resultiert aus dem Befund, dass die Autor*in-nen ihre eigenen Erinnerungen durch eine konstruierte, kindliche Perspektive erzählen, und so-mit keinen ultimativen Authentizitätsanspruch, wie ihn die Autobiographie erfordert, erheben.
Keywords (deu)
KindlichErzählungAutobiographieAutofiktionMaarNöstlingerErinnerung
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
95
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