Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit der diskursiven Aushandlung von Machtverhältnissen im globalen Ernährungssystem durch Debatten zu Konzepten einer nachhaltigen und gesunden Ernährungsweise. Der Diskurs findet zu einem großen Anteil auf wissenschaftlicher und politischer Ebene statt und beinhaltet oft den Anspruch, das globale Ernährungssystem zu transformieren. Diese Transformation soll dazu dienen, den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts – Klimawandel, Einfluss von Ernährung auf den Anstieg chronischer Krankheiten, und strukturelle Ungleichheiten – zu begegnen. Diskurse haben eine machtvolle Wirkung und können dazu beitragen, aktuelle Machtverhältnisse aufrecht zu erhalten oder zu verändern. Die Analyse des Planetary Health Diet Diskurses soll Aufschluss darüber geben, wie und ob globale Machtverhältnisse im Ernährungssystem neu verhandelt werden. Die Analyseergebnisse deuten darauf hin, dass der aktuelle Diskurs auf politischer und wissenschaftlicher Ebene die Effekte potenzieller Eingriffe hinsichtlich der Auswirkungen auf strukturell, politisch oder ökonomisch benachteiligte Gruppen beachtet. Die Analyse zeigt jedoch auch Dynamiken der Aufrechterhaltung von Machtverhältnissen durch Planetary Health Diet Diskurse. Die Debatten tragen also nicht automatisch zu einer Neuverhandlung der Machtverhältnisse bei, sondern riskiert diese auch zu verstärken.

In academia and international politics, discourses on sustainable diet approaches are becoming increasingly prominent. The debates are based on perceived limitations of the global food system due to its contribution to climate change and high incidences of malnutrition and chronic diseases. The proposed goal to transform the global food system aims to change these dynamics, but in how far does it change or maintain inherent power relations? This master thesis analyzes how planetary health diet discourses are involved in negotiating global power relations in the food system. The method used was a discourse analysis. The study is based on the assumption that meaning is discursively constructed and manifests in power relations in the social world. The aim of this study was to broaden the current knowledge on transformative dynamics in the global food system. The findings of the discourse analysis indicate that the way the discourse is currently held on the international political and scientific level considers the effects of potential interventions on those already facing structural, political and economic inequalities. However, the discourse shows that there are also dynamics in the debate that produce trends which tend to reinforce current power relations. The debate on healthy and sustainable diets does not automatically contribute to a renegotiation of current power relations, rather it risks to amplify tendencies of health and climate change inequalities.