Abstract (deu)
Emojis als Piktogramme haben sich in den letzten Jahren zu einem nicht mehr wegzudenkenden Sprachphänomen in der Chat-Kommunikation entwickelt. Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit ist Papperts Kategorisierung von Emojis nach neun Funktionstypen. Der theoretische Teil dieser Studie beschäftigt sich mit der Terminologie, den Grundlagen und der Geschichte von Emojis, den unterschiedlichen Meinungen in der Deutschdidaktik sowie den Anknüpfungspunkten im Österreichischen Lehrplan. Darüber hinaus werden die neun Funktionen von Emojis detailliert beschrieben und bisherige Versuche, diese und die Chat-Kommunikation in den Schulunterricht zu integrieren, aufgezeigt. Bereits im theoretischen Teil der Arbeit wird das Forschungsdesiderat des Themas ersichtlich. Daher beschäftigt sich der empirische Teil mit der Forschungsfrage „Wie kann der, am Beispiel des Instant-Messaging-Dienstes WhatsApp stattfindende, Emojigebrauch didaktisiert werden?“. Für die Durchführung der Studie werden zwei selbst erstellte Korpora aus 14 Deutsch-Lehrbüchern der Sekundarstufe I des Österreichischen Bundesverlags und fünf Chat-Auszüge der Datenbank MoCoDa 2 analysiert. Die methodische Vorgehensweise besteht aus einer Lehrbuchanalyse und einer Online-Inhaltsanalyse, wobei sich Hypothesen, Fragestellungen und Auswertungsregeln unterscheiden. Die Ergebnisse der vorliegenden, überwiegend qualitativen, Analyse zeigen die fehlende Thematisierung von Sprachphänomenen wie Emojis in Deutsch-Lehrbüchern der Sekundarstufe I und die vielfältigen Möglichkeiten der Sprachanalyse mit Hilfe von Korpora sowohl in der Schule als auch in der Linguistik vorzugehen. Darüber hinaus dient die didaktische Reduktion der neun Funktionen von Emojis als Ansatzpunkt, das Thema im Schulunterricht der Sekundarstufe I aufzugreifen und weiterzuentwickeln.