Abstract (deu)
In der historischen Sammlung der Fakultät für Physik gibt es zahlreiche elektrostatische Messgeräte und Drehspulspiegelgalvanometer, die einige Jahrzehnte vor 1900 oder um 1900 verwendet wurden.
Das Ziel der vorliegenden Masterarbeit ist es Aufbau und Funktion einiger dieser Messgeräte zu analysieren und sie auch im Experiment einzusetzen. Voll einsatzfähig erwies sich das Elektrostatische Voltmeter nach Thomson in einem Messbereich von 0 bis 10 kV. Ein näher untersuchtes Binantenelektrometer von Bartels war nicht mehr einsatzfähig. Es konnte soweit restauriert werden, dass ein kleiner Ausschlag merkbar war, weiteren Optimierungsversuchen hielten leider die filigranen mehr als hundert Jahre alten Bernsteinisolationen und auch die dünne Folie der zweiteiligen Nadel nicht stand. Auch der Versuch, ein Einfadenelektrometer nach Wulf von Günther und Tegetmeyer zu restaurieren scheiterte an fehlenden Materialien und handwerklichem Knowhow. Ein mit Quecksilber zu betreibendes Torsions-Elektrodynamometer wurde nur theoretisch behandelt. Näherungsweise berechnete Werte für das Drehmoment bestätigen die Sinnhaftigkeit der Konstruktion aus dem Jahr 1883.
Durchaus erfolgreich waren die Experimente mit den fünf ausgewählten Drehspulspiegelgalvanometern von Hartmann & Braun, Siemens & Halske sowie Kipp & Zonen. Die Transportsicherung,
Galvanometerwiderstand, der aperiodische Grenzfall und gute Linearität konnten für die jeweiligen Geräte herausgefunden werden. Die kleinste gefundene Spannungskonstante betrug 3 μV
bei einem Skalenabstand von einem Meter.