Abstract (deu)
Aufgrund einer immer länger dauernden Ausbildung und der medizinischen Möglichkeiten erst spät Mutter zu werden, entscheiden sich viele Frauen für eine späte erste Geburt. Dies bringt aber ein erhöhtes Risiko für eine mögliche geistige oder entwicklungsbedingte Beeinträchtigung beim Kind, mit sich. Im Rahmen dieser Studie wird der Einfluss einer komorbiden Austismus-Spektrums-Störung (ASS) bei Kindern und Jugendlichen mit Trisomie 21 (T21), über die adaptiven Verhaltensweisen auf die wahrgenommene Belastung der Eltern, untersucht. In der laufenden, größeren Trisomie 21 - Outcome Studie (TriO), wird der kognitive und emotionale Entwicklungsstatus von 6 bis 16-Jährigen mit einer T21 detailliert erhoben. Die Ergebnisse der Studie sind besonders relevant für eine frühe Erkennung und Beratung bezüglich Förderung der betroffenen Kinder und möglicher auftretender Belastungen der Eltern. Ein signifikanter Zusammenhang von adaptivem Verhalten der Kinder und Jugendlichen mit einer T21 auf die wahrgenommenen Belastung der Eltern konnte festgestellt werden. Da die Prävalenz einer komorbiden Störung in der T21-Population wesentlich höher ist, als in der Allgemeinbevölkerung, wurde überprüft ob eine zusätzlich vorliegende ASS einen Einfluss auf die elterliche Belastung hat. Hier konnte festgestellt werden, dass die Eltern signifikant höher belastet waren, wenn ihre Kinder von einer zusätzlichen ASS betroffen waren. Es wurde angenommen, dass die erhöhte Belastung durch die schwachen adaptiven Fähigkeiten der T21- Kinder mit ASS bedingt ist. Hier ergab die Analyse, dass der Einfluss einer ASS auf die Elternbelastung durch die adaptiven Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen partiell mediiert wird. Ein Rest an Varianz konnte jedoch nicht erklärt werden und bedarf weiterer Forschung. Mögliche Alternativerklärungen werden diskutiert.