Das Thema der Masterarbeit sind die Aufgabenstellungen in vier verschiedenen Biologieschulbüchern der Sekundarstufe I und die Frage danach, ob diese grundsätzlich in einem sprachbewussten und kompetenzorientierten Fachunterricht unterstützend eingesetzt werden können. Dafür wurde eine quantitative Analyse der Aufgabenstellungen anhand zuvor definierter Kategorien vorgenommen und mittels deskriptiver Statistik ausgewertet, um zu sehen, inwiefern die Vorgaben aus der Handreichung des BMBWF sowie der Lehrpläne umgesetzt wurden. Die verwendeten Kategorien befassen sich mit der Formulierung der Operatoren sowie den geförderten Handlungskompetenzen, da diese Eckpfeiler des kompetenzorientierten sowie sprachbewussten Fachunterrichtes sind. Die analysierten Bücher sind: bio@school 1 (Schermaier & Weisl 2020), Bio Logisch 2 (Gereben-Krenn, Jaenicke & Jungbauer 2017), einfach bio 2 (Gazzia & Stoll 2017) sowie Begegnungen mit der Natur 3 (Biegl 2019). Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass sowohl die Operatoren als auch die Handlungskompetenzen größtenteils laut den Vorgaben eingesetzt und gefördert werden. Trotzdem sind manche Aufgaben als Fragestellung formuliert, sowohl explizit als Fragesatz als auch versteckt durch eine Operator-Fragewort-Kombination. Bezüglich der Handlungskompetenzen dominiert der Bereich Erkenntnisse gewinnen (W), tendenziell werden mit steigender Jahrgangsstufe zunehmend komplexere kognitive Prozesse sowie Handlungskompetenzen gefördert. Bezüglich beider Fragestellungen konnten Unterschiede zwischen den Schulbüchern aufgezeigt werden. Interessant ist zudem, dass häufig verschiedene Kategorien miteinander kombiniert in einer Aufgabenstellung auftreten. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Aufgabenstellungen aus den analysierten Schulbüchern in einem sprachbewussten Fachunterricht unterstützend eingesetzt werden können. Trotzdem müssen sich die Lehrkräfte konkret mit den damit einhergehenden sprachlichen Mitteln und Herausforderungen auseinandersetzen, da die Aufgabenstellungen aus den Schulbüchern kein hinreichendes Merkmal für einen sprachbewussten Fachunterricht darstellen.