Abstract (deu)
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Analyse von Oberflächenwellen und der Messung ihrer Phasengeschwindigkeitsdispersionskurven mit einem Array-Ansatz. Das untersuchte Gebiet - die Wiener-Becken-Gegend, liegt im Übergang zwischen Alpen, Karpaten und Pannonischem Becken in Mitteleuropa. Für die Durchführung der Studie wurden Daten aus dem AlpArray-Projekt verwendet. Das seismische AlpArray-Netzwerk war ein dichtes Breitbandnetz, das die Untersuchung tiefer Strukturen mittels Oberflächenwellenanalyse ermöglichte.
Ein Array-Ansatz wurde verwendet, um die Phasengeschwindigkeitsdispersionskurven der Rayleighwellen-Grundmode zu bestimmen. Die Technik ist eine Kombination aus klassischer Zwei-Stations-Methode und Beamforming. Korrelation von Wellenformen, wird verwendet, wie beim Zwei-Stationen-Verfahren, um die Ausbreitungszeit der Grundmode zwischen Stationspaaren in einem ausgewählten Unterarray zu bestimmen. Durch Anwendung einer linearen Regression auf die Messungen erhält man Absolutwert und Richtung des Langsamkeitsvektors. Für jedes Subarray werden alle gemessenen Phasengeschwindigkeitsdispersionskurven zusammengeführt. Die Dispersionskurven, die jeweils einem einzelnen Subarray entsprechen, werden dann hinsichtlich der Tiefe invertiert.
Als Ergebnis ergibt sich ein 1D-Schergeschwindigkeitsmodell für jedes Unterarray. Eine Zusammenstellung dieser 1D-Modelle liefert ein quasi-3D-Modell des oberen Mantels unter dem Untersuchungsgebiet. Dies ermöglicht es, die verschiedenen tektonischen Einheiten in der Region der Wiener-Becken-Gegend zu unterscheiden. Die Ergebnisse werden diskutiert und mit früheren Studien in der Region verglichen.