Abstract (deu)
Die Arbeit untersucht das Thema zunehmender Verschuldung und der damit verbundenen gesellschaftlichen und religiösen Herausforderungen in verschiedenen Erlasstexten des antiken Vorderen Orients. Dazu werden die altorientalischen Erlassedikte am Beispiel des Ediktes von König Ammi-ṣaduqa grundsätzlich vorgestellt. Biblisch verortet sich dieses Thema exemplarisch in Dtn 15,1–18 und Lev 25. Im Hauptteil werden beide Texte in ihren entstehungs- und sozialgeschichtlichen Kontext eingeordnet, kurz exegetisch analysiert und ihre jeweiligen theologischen Konzepte dargestellt.
Die Arbeit schließt mit dem Vergleich der drei Texte, um der Frage nachzugehen, welche Motive Anlass zu Erlassedikten gaben und in welcher Weise sie deren Ausgestaltung prägten. Damit wird das Prinzip des Schuldenerlasses als wichtiger Mechanismus des Wirtschaftssystems von der Antike bis heute vorgeführt.