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Title (deu)
Geochronologie, Geochemie und Petrologie eines Topas-führenden Orthogneises innerhalb der monotonen Serie (Ostrong Einheit, NÖ)
Author
Verena Stockinger
Adviser
Rainer Abart
Co-Advisor
Richard Göd
Assessor
Rainer Abart
Abstract (deu)
In den 1980er-Jahren wurden weite Teile des österreichischen Anteiles an der Böhmischen Masse in Hinblick auf das Auftreten von Rohstoffen prospektiert (Göd, 1988), wobei eine spurenhafte Topas-Führung in Gerinnen, die den Ostabhang des Ostrongs entwässern, entdeckt wurde. Die in der gegenständlichen Arbeit untersuchten Orthogneise der Monotonen Serie (Ostrong Einheit, Niederösterreich) wurden als die Quelle dieser Topase nachgewiesen, indem mittels RAMAN-Spektroskopie Topase aus Schwermineralkonzentraten aus den Orthogneisen bestimmt und als F-reicher Topas charakterisiert werden konnten. Nach derzeitigem Wissensstand ist dies das einzige Vorkommen Topas-führender Orthogneise innerhalb des gesamten Moldanubikums. Detaillierte geochemische Untersuchungen der Haupt- und Spurenelemente dieser Gesteine ergaben eine Einstufung als Metagranite oder -rhyolithe mit einem hohen Differenzierungsgrad und S-Typ granitischem Charakter. Sie besitzen einen hohen SiO2-Gehalt von 72,8 - 77,3 Gew.%, außerdem ist ein hoher Fluor-Gehalt von bis zu 2760 ppm indikativ und zudem besitzen sie einheitlich einen peraluminösen Charakter. Die untersuchten Gesteine weisen eine tektonische Überprägung auf und zeigen eine schwache bis gut ausgeprägte Foliation, sowie stellenweise Verfaltungen. Proben, die in der Nähe der tektonischen Grenze der Ostrong zur Drosendorf Einheit genommen wurden, zeigen eine stärkere scherende Deformation mit ausgeprägter mylonitischer Foliation und Streckungslineation. Das Gestein führt durchgehend Sillimanit und jene Proben nahe dieser tektonischen Grenze auch Disthen. Untersuchungen der Mineralchemie mittels Elektronenstrahlmikrosonde zeigen zonierte Plagioklase mit einer Albit-Komponente von etwa 87 – 99 Mol%, die gegen den Korn-Rand zunimmt. Selten tritt Granat auf, jedoch durchgehend in jenen Proben nahe der tektonischen Grenze der Ostrong zur Drosendorf Einheit, welcher Almandin-dominiert ist, keine Zonierung zeigt und als einphasig charakterisierbar ist. Um das bisher noch unbekannte Alter der untersuchten Orthogneise zu bestimmen, wurde die U-Pb Datierungsmethode an Zirkonen angewandt und dadurch das erste absolute minimale Alter der Monotonen Serie bestimmt. Die Methodik ergab die Alter von 475,3 ± 0,5 Ma, 474,8 ± 1,3 Ma und 473,5 ± 0,8 Ma. Der kurzprismatische Habitus der untersuchten Zirkone deutet darüber hinaus auf eine plutonische und nicht vulkanische Herkunft der Orthogneise hin. Das Auftreten dieser Gesteine im Schichtverband der Paragneise der Monotonen Serie deutet jedoch auch auf die Möglichkeit einer Entstehung als „Sills“ oder Lakkolithe hin. Modellierte Phasendiagramme zeigen eine metamorphe Überprägung des Gesteins von 680 °C und 5 – 7 kbar, welche gut mit den bereits bekannten Daten für die Ostrong Einheit übereinstimmt. Im Vergleich mit anderen Granitoiden des Böhmischen Massivs zeigen sie keine geochemischen und geochronologischen Ähnlichkeiten mit dem Spitz und Dobra Gneis, jedoch starke mit dem Gföhl Gneis und den Moldanubischen Granuliten, wovon der untersuchte Orthogneis lediglich ein höher differenziertes Produkt der selben magmatischen Quelle sein könnte. Im Rahmen dieser Arbeit wird vorgeschlagen, dem untersuchten Orthogneis den Namen Laimbach Gneis zu geben.
Keywords (deu)
GeochronologieGeochemiePetrologieMoldanubikumOrthogneisTopas
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1398284
rdau:P60550 (deu)
80 Seiten : Illustrationen
Number of pages
82
Members (1)
Title (deu)
Geochronologie, Geochemie und Petrologie eines Topas-führenden Orthogneises innerhalb der monotonen Serie (Ostrong Einheit, NÖ)
Author
Verena Stockinger
Abstract (deu)
In den 1980er-Jahren wurden weite Teile des österreichischen Anteiles an der Böhmischen Masse in Hinblick auf das Auftreten von Rohstoffen prospektiert (Göd, 1988), wobei eine spurenhafte Topas-Führung in Gerinnen, die den Ostabhang des Ostrongs entwässern, entdeckt wurde. Die in der gegenständlichen Arbeit untersuchten Orthogneise der Monotonen Serie (Ostrong Einheit, Niederösterreich) wurden als die Quelle dieser Topase nachgewiesen, indem mittels RAMAN-Spektroskopie Topase aus Schwermineralkonzentraten aus den Orthogneisen bestimmt und als F-reicher Topas charakterisiert werden konnten. Nach derzeitigem Wissensstand ist dies das einzige Vorkommen Topas-führender Orthogneise innerhalb des gesamten Moldanubikums. Detaillierte geochemische Untersuchungen der Haupt- und Spurenelemente dieser Gesteine ergaben eine Einstufung als Metagranite oder -rhyolithe mit einem hohen Differenzierungsgrad und S-Typ granitischem Charakter. Sie besitzen einen hohen SiO2-Gehalt von 72,8 - 77,3 Gew.%, außerdem ist ein hoher Fluor-Gehalt von bis zu 2760 ppm indikativ und zudem besitzen sie einheitlich einen peraluminösen Charakter. Die untersuchten Gesteine weisen eine tektonische Überprägung auf und zeigen eine schwache bis gut ausgeprägte Foliation, sowie stellenweise Verfaltungen. Proben, die in der Nähe der tektonischen Grenze der Ostrong zur Drosendorf Einheit genommen wurden, zeigen eine stärkere scherende Deformation mit ausgeprägter mylonitischer Foliation und Streckungslineation. Das Gestein führt durchgehend Sillimanit und jene Proben nahe dieser tektonischen Grenze auch Disthen. Untersuchungen der Mineralchemie mittels Elektronenstrahlmikrosonde zeigen zonierte Plagioklase mit einer Albit-Komponente von etwa 87 – 99 Mol%, die gegen den Korn-Rand zunimmt. Selten tritt Granat auf, jedoch durchgehend in jenen Proben nahe der tektonischen Grenze der Ostrong zur Drosendorf Einheit, welcher Almandin-dominiert ist, keine Zonierung zeigt und als einphasig charakterisierbar ist. Um das bisher noch unbekannte Alter der untersuchten Orthogneise zu bestimmen, wurde die U-Pb Datierungsmethode an Zirkonen angewandt und dadurch das erste absolute minimale Alter der Monotonen Serie bestimmt. Die Methodik ergab die Alter von 475,3 ± 0,5 Ma, 474,8 ± 1,3 Ma und 473,5 ± 0,8 Ma. Der kurzprismatische Habitus der untersuchten Zirkone deutet darüber hinaus auf eine plutonische und nicht vulkanische Herkunft der Orthogneise hin. Das Auftreten dieser Gesteine im Schichtverband der Paragneise der Monotonen Serie deutet jedoch auch auf die Möglichkeit einer Entstehung als „Sills“ oder Lakkolithe hin. Modellierte Phasendiagramme zeigen eine metamorphe Überprägung des Gesteins von 680 °C und 5 – 7 kbar, welche gut mit den bereits bekannten Daten für die Ostrong Einheit übereinstimmt. Im Vergleich mit anderen Granitoiden des Böhmischen Massivs zeigen sie keine geochemischen und geochronologischen Ähnlichkeiten mit dem Spitz und Dobra Gneis, jedoch starke mit dem Gföhl Gneis und den Moldanubischen Granuliten, wovon der untersuchte Orthogneis lediglich ein höher differenziertes Produkt der selben magmatischen Quelle sein könnte. Im Rahmen dieser Arbeit wird vorgeschlagen, dem untersuchten Orthogneis den Namen Laimbach Gneis zu geben.
Keywords (deu)
GeochronologieGeochemiePetrologieMoldanubikumOrthogneisTopas
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1398285
Number of pages
82