Abstract (deu)
Seit tausenden Jahren werden Sekundärmetabolite, welche von Pflanzen, Mikroorganismen oder Tieren produziert werden, als Heilmittel verwendet. Bis heute sind sie die wichtigste Quelle moderner Arzneimittelzubereitungen. Die Mehrheit an Bakterien- produzierten Medikamenten, insbesondere mit antibiotischen Eigenschaften, wird von der Familie der Actinomyceten produziert. Aufgrund der steigenden Häufigkeit an Infektionen mit multi-resistenten Mikroorganismen, steigt die Notwendigkeit der Entdeckung neuer Arzneistoffe umso mehr.
Aus diesem Grund, wurde in diesem Projekt das sogenannte „Genome mining“ mit der DNA des Organismus Actinoalloteichus fjordicus DSM 46856 angewendet, mit dem Ziel, neue bioaktive Substanzen mit antibiotischer Aktivität zu finden.
„Genome mining“ beruht auf der Analyse von bakteriallen Genomen, in Kombination mit dem Onlinetool antiSMASH, welches biosynthetische Gencluster indentifizieren kann, die für die Synthese neuer Arzneimittel verantworlich sind.
Ziel dieser Arbeit war es eine genomische Library von dem Bakterium Actinoalloteichus fjordicus zu konstruieren, wessen Genom unter anderem zwei vielversprechende biosynthetische Gencluster besitzt. Anschließend wurde mit Hilfe von pooled-PCR die fertige genomische Library gescreent, wodurch E.coli Klone mit den gewünschten biosynthetischen Genclustern gefunden wurden. Durch homologe Rekombination in Hefe wurden diese Fragmente mit dem „Shuttlevector“ pCLY10 eingebaut, wodurch die beiden Gencluster produziert wurden. Als der Zusammenbau erfolgreich war, wurde eine heterologe Expression in drei verschiedenen Wirtsorganismen durchgeführt. Dabei wurden Streptomyces albus B4, Streptomyces albus J1074 und Streptomyces coelicolor M1154 verwendet.
Die daraus gewonnenen Extrakte wurden mittels HPLC-Analyse und Bioaktivitätstest analysiert.
Resultate dieser Analysen haben im Vergleich zu den Kontrollextrakten keine Ergebnisse gezeigt.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine weitere Manipulation der klonierten BGCs erforderlich ist, um ihre funktionelle Expression zu erreichen, was in zukünftigen Arbeiten realisiert wird.