Abstract (deu)
Die rundplastische Darstellung des menschlichen Körpers im Alten Ägypten zeigt insbesondere in den Standbildern von hochrangigen Privatpersonen ihren üppigen Formenreichtum. Als eines der zentralen Merkmale bisheriger Ordnungssysteme gilt der äußere, formale Aufbau einer Plastik, welcher sich in diversen Körperhaltungen wie dem Stehen, Sitzen, Knien oder Hocken äußert.
Seltener belegt als die meisten anderen Statuentypen, musste sich die
sogenannte asymmetrische Hockhaltung, welche sich durch eine
entgegengesetzte Lagerung der Beine definiert, inhaltlichen Kriterien, wie dem Berufsfeld des Schreibers, tendenziell unterordnen. Mit der
Zielsetzung einer exakten Abgrenzung dieses Typs, wurden alle bekannten Exemplare systematisch gesammelt und typologisch, unter Einbeziehung einer ikonographischen Analyse, des Fundkontextes sowie der inschriftlichen Quellen, chronologisch gereiht. Aufgrund der
überschaubaren Menge von rund 66 bekannten Exemplaren, wurde
einerseits ein großer Zeitraum, ausgehend von der 6. Dynastie des Alten Reiches bis in die spätzeitliche 26. Dynastie, gewählt, andererseits erfolgte eine Inklusion anderer Objekttypen in dieser Körperhaltung, mit dem Ziel, diese miteinander in Bezug zu setzen.
Die Körperhaltung der asymmetrischen Sitzposition kann als
selbstrepräsentativer Ausdruck einer Elitenkultur für sich stehen, sowie als indirekter Verweis auf den Status eines namentlich ungenannten
Dargestellten fungieren.