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Title (deu)
Die "soziale Bedeutung" lexikalischer Austriazismen aus dem Lebensmittel- / Kulinarikbereich im Generationenvergleich
eine qualitative Spracheinstellungsuntersuchung mit sozialgeschichtlicher Akzentuierung
Author
Bettina Krivan
Adviser
Manfred Michael Glauninger
Assessor
Manfred Michael Glauninger
Abstract (deu)

Nicht viele Dinge erscheinen uns Menschen so selbstverständlich wie die Nahrungsaufnahme. Das
Was und Wie unserer Ernährung ist schon von frühester Kindheit an von kulturellen und sozialen
Diskursen sowie kollektiven Klischees und Stereotypen geprägt. Gerade die Kulinarik mit ihren
regionalen, aber auch nationalen Eigenheiten und den räumlich variierenden Bezeichnungen hat
allem Anschein nach eine starke identitätsstiftende Wirkung. Das im Rahmen der österreichischen
EU-Beitrittsverhandlungen geschaffene ‚Protokoll Nr. 10‘ mit den 23 darin vermerkten vermeintlich ‚spezifisch österreichischen‘ Begriffen, bei denen es sich bemerkenswerterweise ausschließ-
lich um Lebensmittelbezeichnungen handelt, ist ein gutes Beispiel hierfür und war rund 25 Jahre
nach seinem Entstehen Anstoß für diese Masterarbeit.
Ausgehend von diesem Rechtsdokument wird in vorliegender Arbeit der Blick auf die Gesamtheit
der lexikalischen ‚Austriazismen‘ aus dem Lebensmittel- / Kulinarikbereich erweitert und ausgewählte Aspekte der ‚sozialen Bedeutung‘ ebendieser Wortaustriazismen werden in den Fokus gerückt. Weiters wird untersucht, ob sich hierbei Bezüge hinsichtlich des Wien bzw. Österreich zugeschriebenen ‚Phäakenklischees‘ zeigen. Mittels der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2018) von vier narrativ akzentuierten qualitativen Interviews mit in
Wien sozialisierten und wohnhaften Proband*innen wurde die emische Perspektive auf die untersuchten Phänomene ausgelotet. Um mögliche generationenspezifische Unterschiede aufzuzeigen,
wurden je zwei Personen des Jahrgangs 1994 sowie 1961 interviewt.
Trotz der in den letzten Jahren und Jahrzehnten zunehmenden Internationalisierung nehmen die
‚typisch österreichischen‘ Begrifflichkeiten aus dem Kulinarikbereich für die Interviewteilnehmer*innen auch heute noch einen mitunter hohen Stellenwert ein und werden mit Kindheit, Heimat
und Prestige verknüpft. Bezüge zum ‚Phäakenklischee‘ lassen sich nur vereinzelt finden. Unterschiede zwischen den Befragten sind letztlich nicht alleine auf das Alter, sondern auch den sozialen Kontext bzw. die jeweilige (Aus-)Bildung sowie die persönliche, eher aufgeschlossenere oder
traditionsverbundenere Gesinnung, zurückzuführen.

Abstract (eng)

Not many things seem as natural to us humans as eating. The What and How of our diet is shaped
from early childhood on by cultural and social discourses as well as collective clichés and stereotypes. The culinary arts in particular, with their regional, but also national peculiarities and the
spatially varying names, seem to have a strong identity-forming effect. The ‚Protocol No. 10‘ created in the context of the Austrian EU accession negotiations and the 23 supposedly ‚specifically
Austrian‘ terms noted in it, which, remarkably, are exclusively food names, are a good example of
this and were around 25 years after its creation primer reason for this masterʼs thesis.
Based on this legal document, the view of the entirety of the lexical austrianisms from the food /
culinary area is expanded and selected aspects of the ‚social meaning‘ of these word-austriazisms
are brought into focus. Furthermore, it was examined whether there are references to the ‚Phäakenklischee‘ ascribed to Vienna respectively Austria. Using the content-structuring qualitative
content analysis according to Kuckartz (2018) of four narrative accentuated qualitative interviews
with test subjects who were socialized and resident in Vienna, the emic perspective on the phenomena examined was sounded out. In order to show possible differences between the generations,
two people each born in 1994 and 1961 were interviewed.
Despite the increasing internationalization in recent years and decades, the ‚typically Austrian‘
terminology from the culinary area still has a high priority for the interviewees and is for example
associated with childhood, home and prestige. References to the ‚Phäakenklischee‘ can only be
found sporadically. Differences between the respondents are in the end not only due to age, but
also to the social context or the respective education as well as the personal, more open-minded or
traditional attitude.

Keywords (deu)
Lexikalische AustriazismenKulinarikÖsterreichisches DeutschPhäakenklischeeSpracheinstellungenWiener Küche
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1398900
rdau:P60550 (deu)
IV, 168 Seiten
Number of pages
174
Study plan
Masterstudium Austrian Studies - Cultures, Literatures, Languages
[UA]
[066]
[818]
Members (1)
Title (deu)
Die "soziale Bedeutung" lexikalischer Austriazismen aus dem Lebensmittel- / Kulinarikbereich im Generationenvergleich
eine qualitative Spracheinstellungsuntersuchung mit sozialgeschichtlicher Akzentuierung
Author
Bettina Krivan
Abstract (deu)

Nicht viele Dinge erscheinen uns Menschen so selbstverständlich wie die Nahrungsaufnahme. Das
Was und Wie unserer Ernährung ist schon von frühester Kindheit an von kulturellen und sozialen
Diskursen sowie kollektiven Klischees und Stereotypen geprägt. Gerade die Kulinarik mit ihren
regionalen, aber auch nationalen Eigenheiten und den räumlich variierenden Bezeichnungen hat
allem Anschein nach eine starke identitätsstiftende Wirkung. Das im Rahmen der österreichischen
EU-Beitrittsverhandlungen geschaffene ‚Protokoll Nr. 10‘ mit den 23 darin vermerkten vermeintlich ‚spezifisch österreichischen‘ Begriffen, bei denen es sich bemerkenswerterweise ausschließ-
lich um Lebensmittelbezeichnungen handelt, ist ein gutes Beispiel hierfür und war rund 25 Jahre
nach seinem Entstehen Anstoß für diese Masterarbeit.
Ausgehend von diesem Rechtsdokument wird in vorliegender Arbeit der Blick auf die Gesamtheit
der lexikalischen ‚Austriazismen‘ aus dem Lebensmittel- / Kulinarikbereich erweitert und ausgewählte Aspekte der ‚sozialen Bedeutung‘ ebendieser Wortaustriazismen werden in den Fokus gerückt. Weiters wird untersucht, ob sich hierbei Bezüge hinsichtlich des Wien bzw. Österreich zugeschriebenen ‚Phäakenklischees‘ zeigen. Mittels der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2018) von vier narrativ akzentuierten qualitativen Interviews mit in
Wien sozialisierten und wohnhaften Proband*innen wurde die emische Perspektive auf die untersuchten Phänomene ausgelotet. Um mögliche generationenspezifische Unterschiede aufzuzeigen,
wurden je zwei Personen des Jahrgangs 1994 sowie 1961 interviewt.
Trotz der in den letzten Jahren und Jahrzehnten zunehmenden Internationalisierung nehmen die
‚typisch österreichischen‘ Begrifflichkeiten aus dem Kulinarikbereich für die Interviewteilnehmer*innen auch heute noch einen mitunter hohen Stellenwert ein und werden mit Kindheit, Heimat
und Prestige verknüpft. Bezüge zum ‚Phäakenklischee‘ lassen sich nur vereinzelt finden. Unterschiede zwischen den Befragten sind letztlich nicht alleine auf das Alter, sondern auch den sozialen Kontext bzw. die jeweilige (Aus-)Bildung sowie die persönliche, eher aufgeschlossenere oder
traditionsverbundenere Gesinnung, zurückzuführen.

Abstract (eng)

Not many things seem as natural to us humans as eating. The What and How of our diet is shaped
from early childhood on by cultural and social discourses as well as collective clichés and stereotypes. The culinary arts in particular, with their regional, but also national peculiarities and the
spatially varying names, seem to have a strong identity-forming effect. The ‚Protocol No. 10‘ created in the context of the Austrian EU accession negotiations and the 23 supposedly ‚specifically
Austrian‘ terms noted in it, which, remarkably, are exclusively food names, are a good example of
this and were around 25 years after its creation primer reason for this masterʼs thesis.
Based on this legal document, the view of the entirety of the lexical austrianisms from the food /
culinary area is expanded and selected aspects of the ‚social meaning‘ of these word-austriazisms
are brought into focus. Furthermore, it was examined whether there are references to the ‚Phäakenklischee‘ ascribed to Vienna respectively Austria. Using the content-structuring qualitative
content analysis according to Kuckartz (2018) of four narrative accentuated qualitative interviews
with test subjects who were socialized and resident in Vienna, the emic perspective on the phenomena examined was sounded out. In order to show possible differences between the generations,
two people each born in 1994 and 1961 were interviewed.
Despite the increasing internationalization in recent years and decades, the ‚typically Austrian‘
terminology from the culinary area still has a high priority for the interviewees and is for example
associated with childhood, home and prestige. References to the ‚Phäakenklischee‘ can only be
found sporadically. Differences between the respondents are in the end not only due to age, but
also to the social context or the respective education as well as the personal, more open-minded or
traditional attitude.

Keywords (deu)
Lexikalische AustriazismenKulinarikÖsterreichisches DeutschPhäakenklischeeSpracheinstellungenWiener Küche
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1398901
Number of pages
174