Seit Beginn des 21. Jahrhunderts befindet sich das Tageszeitungsgeschäft in einem drastischen Strukturwandel. Sowohl abnehmende Auflage- und Reichweitezahlen als auch rückläufige Umsätze am Anzeigenmarkt, verschärft durch den Aufstieg digitaler Medien, haben die Branche strapaziert. In diesem Kontext untersucht die vorliegende Arbeit die wirtschaftliche Entwicklung von fünf österreichischen Tageszeitungen (“der Standard”, “die Presse”, “Salzburger Nachrichten”, “Vorarlberger Nachrichten” und “Kleine Zeitung”) zwischen 2007 (kurz bevor die weltweite Wirtschaftskrise Europa erreichte) bis 2019 (an der Schwelle zur Corona-Pandemie) durch die Analyse von (1) ausgewählten Marktindikatoren, (2) jeweiligen Unternehmenskennzahlen, und (3) jährliche Lageberichte der Geschäftsführung. Die Analyse ergibt, dass die untersuchten Tageszeitungen (trotz der Verschärfung der strukturellen Herausforderungen für die gesamte Branche durch die Weltwirtschaftskrise) in drei Typen auf Basis ihres Erfolges oder Misserfolges im Umgang mit diesen Herausforderungen eingeteilt werden können. Die Strategien und Positionierungen am österreichischen Markt sowohl der erfolgreichen als auch weniger erfolgreichen Medien scheinen mit dem bisher entwickelten theoretischen Rahmen übereinzustimmen.