Abstract (deu)
Stoffwechsel und Verhaltensreaktionen im Bezug auf äußere Reize können stark verbunden sein, jedoch gibt es große Lücken im Wissensstand ob und wie diese verknüpft werden können. Das Pace-of-life Syndrom sagt, dass Individuen innerhalb einer Population konstant zwischen Unterschieden in Stoffwechsel, Aktivität und Verhalten schwanken können. Das Ziel dieser Arbeit ist, den Zusammenhang zwischen Metabolismus, Aktivitätsniveau (Anzahl an Schritten) und Reiz-induziertem Verhalten (Loslassen von Angst, Exploration) in Waldrappen (Geronticus eremita) zu finden. (1) Es wurden Herzfrequenzen in Embryos und Nestlingen gemessen, um zu testen, ob der Stoffwechsel bei einem Individuum während verschiedener Lebensphasen gleichbleibt. (2) Es wurden Aktivitätsniveau (Anzahl an Schritten) sowie Verhaltensreaktionen (Zeit bis zum Umdrehen, Anzahl entdeckter Feldern) während eines standardisierten Tonic-Immobility-Tests und Novel-Arena-Tests gemessen. Die Ergebnisse zeigen zwei Erkenntnisse. Zum einen, dass Individuen während der unterschiedlichen Lebensphasen nicht denselben Stoffwechsel aufrechterhalten, und zum anderen, dass es eine Verbindung zwischen Metabolismus und Aktivität, jedoch nicht zwischen Metabolismus und anderer Verhaltensweisen gibt. Wie erwartet zeigte sich bei konstanten Verhaltensreaktionen eine Verbindung zwischen Loslassen von Angst und Exploration, welche von der Herzfrequenz unabhängig war. Diese Studie ist eine von wenigen, welche testet, ob das Niveau an Metabolismus über Lebensphasen aufrecht bleibt, diese Behauptung wurde jedoch nicht bestätigt. Diese Studie ist auch eine der Ersten, welche gesondert den Effekt von Metabolismus auf das Aktivitätsniveau im Vergleich zu Verhaltensreaktionen auf Umwelteinflüsse misst. Dadurch wurde eine teilweise Befürwortung für das Pace-of-Life Syndrom gefunden, weil man eine Verbindung zwischen Metabolismus und Aktivitätslevel belegt, jedoch andere Verhaltensweisen wie Angst und Exploration unabhängig von Metabolismus auftreten.